Bundesverdienstkreuz für Klaus-Peter Wefers
Wefers gilt als Pionier der Seniorenzahnmedizin. Er erkannte bereits vor vielen Jahren, dass sich die Zahnmedizin für den demografischen Wandel in Deutschland wappnen muss, um die alternde Bevölkerung weiterhin versorgen zu können.
1990 führte Wefers als Gründungspräsident die Vertreter verschiedener Universitäten und einiger Zahnärztekammern zu einem bundesweiten Arbeitskreis zusammen. Daraus entwickelte sich in den Folgejahren die DGAZ. Wefers ist Mitherausgeber und Autor des Werks „Mobile Zahnmedizin – Die aufsuchende Betreuung“.
„Mit seinem jahrzehntelangen Engagement – zuletzt auch beim Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Zahnmedizin – hat Herr Wefers entscheidend dazu beigetragen, dass Studierende der Zahnmedizin heute bereits im Studium altersspezifische Aspekte kennenlernen und in der Lage sind, ältere Menschen, insbesondere Pflegebedürftige, entsprechend ihrer spezifischen Bedürfnisse zu behandeln und zu betreuen“, resümiert sein Wegbegleiter Prof. Dr. Harald Küpper aus Jena.
Küpper war von 2000 bis 2023 Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde in Jena sowie von 2008 bis 2016 Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie. Darüber hinaus war er von 2006 bis 2016 Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK) in Greifswald.
Wefers wies schon damals darauf hin, dass man bei älteren Menschen anatomische und physiologische Veränderungen sowie psychosoziale und soziokulturelle Unterschiede im Vergleich zu jüngeren Patienten berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen beispielsweise die Lebenserfahrung, veränderte Lebensumstände, Ängste sowie mögliche Depressionen bis hin zur sozialen Isolation. Ebenso müssen zahlreiche Erkrankungen, die im Alter gehäuft vorkommen, in die Behandlungsplanung einbezogen werden. Außerdem sollten Zahnärzte künftig in der Lage sein, immobile Patienten in deren häuslicher Umgebung beziehungsweise in institutionalisierten Wohnformen zu betreuen. „Für die damalige zahnmedizinische Ausbildung waren Gedanken wie diese, insbesondere auch zur Behandlung außerhalb der Praxisräume, ganz neu“, erinnert sich Küpper.