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Bundesweit weniger Apotheken

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Erstmals seit 1994 gibt es in Deutschland weniger als 21.000 Apotheken: Die Zahl der Betriebsstätten sank im vergangenen Jahr um 295 auf 20.934 – ein Rückgang um 1,4 Prozent. Rechnerisch schloss damit beinahe an jedem Arbeitstag eine Apotheke.

Dies ergab eine Abfrage des Branchendienstes "APOTHEKE ADHOC" unter den Apothekerkammern der Bundesländer. Insgesamt mussten 2012 mehr als 480 Apotheken schließen, dem stehen rund 185 Neueröffnungen gegenüber.

Wie im Vorjahr sei Bremen von dem Rückgang besonders betroffen: Hier schlossen fast 5 Prozent der Apotheken. Auch in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland schlossen überdurchschnittlich viele Apotheken. Vergleichsweise wenig Apotheken mussten in den neuen Bundesländern und in Hessen schließen.

Filial-Regelung konnte Schließungen zunächst abwenden

Insgesamt liegt die Zahl auf dem niedrigsten Stand seit 18 Jahren: 1994 gab es 20.903 Apotheken. Bereits zwischen 2000 und 2003 sank die Apothekendichte. Gestoppt wurde der Trend durch die Zulassung von Filialapotheken im Jahr 2004.

In Deutschland darf jeder Apotheker bis zu vier Apotheken betreiben. Nachdem zunächst viele Schließungen durch die Übernahme als Filiale abgewendet werden konnten, ist die Tendenz seit 2008 wieder negativ. In den vergangenen fünf Jahren sank die Zahl der Apotheken um 668.

Lieferengpässe bei Krankenhausapotheken

Indes berichtet die "Welt" (31.1.2013) über Probleme bei den Krankenhausapothekern. Seit Monaten klagen sie demnach über Lieferengpässe. In den Kliniken fehlten deshalb wichtige Medikamente, vor allem Krebsmittel und Antibiotika. Krebstherapien müssten deshalb verschoben, Patienten auf andere Medikamente umgestellt und auf Arzneimittel der zweiten Wahl zurückgegriffen werden. 

Vor diesem Hintergrund kommt es heute zu einem kleinen Krisengipfel im Bundesgesundheitsministerium, auf dem die Beteiligten über die sichere Versorgung mit Arzneimitteln beraten.

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