Callcenter statt UPD?
Einem Bericht der "Neuen Westfälischen" vom 16. Juni 2015 zufolge könnte die UPD ab Januar 2016 von einem Callcenter abgelöst werden, über dessen Betreiber sich die Entscheider in Schweigen hüllen. Für die Zeit ab 2016 hätten die Kassen im Einvernehmen mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), die Beratungsleistungen für einen Zeitraum von sieben Jahren neu ausgeschrieben.
Vergabe erfolgt am Ende des Monats
Die UPD, die sich an der Ausschreibung beteiligt habe, solle nach Informationen der "Neuen Westfälischen" nicht erneut zum Zuge kommen. Stattdessen sollen Patienten von einem Callcenter beraten werden, das Erfahrungen mit der Beratung im Themenfeld Gesundheit habe. Die Vergabe solle Ende des Monats erfolgen. Der Patientenbeauftragte habe versichert, dass es keine Verhandlungen mit jemandem geben sollte, der nicht unabhängig sei, berichtet die Zeitung.
Patient im Hintertreffen
Günter Gabrecht (SPD), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im NRW-Landtag, befürchtet dem Bericht zufolge das Ende der unabhängigen, kompetenten Beratung von Patientinnen und Patienten in Deutschland. Die Grünen hätten die Bundesregierung und den GKV-Spitzenverband davor gewarnt, die unabhängige Patientenberatung zu schwächen, heißt es in einer dpa-Meldung vom vergangenen Freitag. Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink sagte gegenüber der Nachrichtenagentur: "Wenn Unabhängigkeit und Neutralität von Beratung in Konfliktfällen mit Krankenkasse oder Arzt nicht mehr gewährleistet ist, gerät der Patient mit seinen Anliegen ganz schnell ins Hintertreffen."