Statistisches Bundesamt

Corona: Sterblichkeit steigt um 7,5 Prozent

ck/pm
Gesellschaft
In den ersten zwölf Monaten der Pandemie starben 7,5 Prozent mehr Menschen in Deutschland als in den zwölf Monaten davor. Das sind dreimal so viele, wie unter Normalbedingungen zu erwarten gewesen wäre.

Die Corona-Wellen haben in Deutschland zu einer Übersterblichkeit geführt. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt auf Basis einer Auswertung der Sterbefallstatistik im bisherigen Pandemieverlauf. Das führte auch zu erhöhten Sterbefallzahlen im gesamten bisherigen Zeitraum der Pandemie: Von März 2020 bis Februar 2021 starben somit fast 71.000 Menschen mehr als in den zwölf Monaten davor.

Insgesamt starben 2020 bundesweit rund 985.600 Menschen. Das waren 5 Prozent mehr als 2019. Alleine aufgrund der Alterung der Bevölkerung wäre den Statistikern zufolge nur ein Anstieg der Sterbefallzahlen um etwa 2 Prozent zu erwarten gewesen. In den ersten zwölf Monaten der Pandemie von März 2020 bis Februar 2021 starben 7,5 Prozent mehr Menschen als in den zwölf Monaten davor. 

Übersterblichkeit seit Anfang September 2021

Eine deutliche Übersterblichkeit beobachten die Experten seit Anfang September 2021. Dieser Anstieg hat ihnen zufolge vermutlich mehrere Gründe und lässt sich nur zum Teil mit den beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfällen erklären. So lagen die Sterbefallzahlen in der zweiten Novemberwoche 17 Prozent über dem mittleren Wert der vier Vorjahre – beim RKI wurden bislang etwa 1.300 COVID-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet – mit derzeit stark steigender Tendenz von Woche zu Woche. 

70 Prozent der COrona-Toten waren über 80 Jahre

2020 starben 47.860 Menschen, bei denen COVID-19 entweder als Grundleiden die Haupttodesursache war (83 Prozent) oder als Begleiterkrankung zum Tod beitrug (17 Prozent). Ganze 70 Prozent der an COVID-19 als Grundleiden verstorbenen Personen waren 80 Jahre oder älter. Sie hatten meist vielfältige Vorerkrankungen, wie Hypertonie (21 Prozent) ), Demenz (20 Prozent), Niereninsuffizienz (16 Prozent) und Diabetes mellitus (16 Prozent) und Vorhofflimmern oder Vorhofflattern (10 Prozent).

  • Bei 47.860 Verstorbenen im Jahr 2020 war COVID-19 entweder die Haupttodesursache oder trug als Begleiterkrankung zum Tod bei.

  • Rund 176.000 Personen waren 2020 mit oder wegen COVID-19 im Krankenhaus, rund 36 900 mussten intensivmedizinisch versorgt werden.

Mit oder wegen COVID-19 wurden 2020 gut 176.000 Patienten stationär in den deutschen Krankenhäusern behandelt. Ein Fünftel musste intensivmedizinisch versorgt, davon 58 Prozent künstlich beatmet werden. Ihre durchschnittliche Beatmungsdauer lag bei fast 11 Tagen. Mehr als jeder sechste Patient ist im Krankenhaus gestorben. Das Durchschnittsalter lag bei 80,3 Jahren.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.