Umfrage der British Dental Association

Darum verlassen so viele Zahnärzte den NHS

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Praxis
Laut einer Umfrage der British Dental Association (BDA) haben seit Beginn der Pandemie mehr als die Hälfte der befragten Zahnärzte in England ihre Arbeit im NHS reduziert.

Fast 2.000 Zahnärzte hatten auf die Umfrage geantwortet. Davon gaben 50,3 Prozent an, dass sie ihr Engagement im NHS seit Beginn der Pandemie reduziert haben, 74 Prozent haben das vor und 43 Prozent planen, ganz in die Privatwirtschaft zu gehen. Insgesamt 42 Prozent wollen wahrscheinlich den Beruf wechseln oder in den Vorruhestand gehen. Mehr als einer von zehn Zahnärzten hat die Absicht, künftig im Ausland zu praktizieren. 

Dieser Trend wird der BDA zufolge von den offiziellen Daten nicht erfasst. Im Gegenteil: Die Regierungszahlen unterscheiden nicht zwischen Zahnärzten, die nur eine NHS-Untersuchung pro Jahr durchführen, und einem fest angestellten NHS-Zahnarzt, kritisiert die BDA. Jede freie Stelle bedeute aber, "dass Tausende von Patienten keinen Zugang zur Versorgung haben".

Ein Viertel der erwachsenen Briten ist zahnmedizinisch unversorgt

Der ungedeckte Bedarf an zahnärztlicher Versorgung im Jahr 2022 liegt laut der BDA bei über 11 Millionen Menschen, was fast einem Viertel der erwachsenen Bevölkerung Englands entspricht. "Es sind die 6 Millionen, die versucht haben, einen Termin zu bekommen, und es sind die 3,6 Millionen, die es nicht versucht haben, weil sie glaubten, dass kein Termin verfügbar sein würde. Es sind die 1 Million, die durch die Kosten abgeschreckt werden, und 500.000, die auf Wartelisten stehen", führt die BDA mit Verweis auf eine Analyse offizieller Daten aus. "Die Patienten haben Schwierigkeiten, einen NHS-Termin zu bekommen, und werden auch durch die Angst abgeschreckt, keinen Termin zu bekommen oder die Kosten zu tragen." 

"Mit jedem Tag, an dem ein kaputtes System in Kraft bleibt, verlieren wir Zahnärzte, während Millionen Menschen um den Zugang zur Versorgung kämpfen", sagte Shawn Charlwood, Vorsitzender des General Dental Practice Committee (GDPC). "

Charlwood: "Diese Krise lässt sich nicht mit Sprüchen oder kleinen Korrekturen am Rande beheben. Um die Kurve zu kriegen, brauchen wir einen Plan, der auf einer echten Reform und einer fairen Finanzierung beruht." Alle Parteien müssten sich verpflichten, diese Trends umzukehren. Dies müsse mit der Verpflichtung zur Reform des diskreditierten NHS-Zahnarztvertrags beginnen, der durch angemessene Investitionen untermauert werden muss.

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