Das E-Rezept kommt – mit Verzögerung
Mit dem E-Rezept wird es wird nicht bundesweit ab 1. Juli losgehen – die gematik und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) haben die Einführungsphase regional auf die Modellregion Berlin-Brandenburg zusammengekürzt. Der Branchendienst apotheke adhoc hatte zuerst darüber berichtet. Eine Begründung und eine entsprechende Ankündigung über das Vorgehen hätte es nicht gegeben, heißt es in dem Bericht.
Die gematik teilte jetzt mit, dass es mit dem E-Rezept für Deutschland „gut und im Plan voran“ gehe. Schritt für Schritt würden im zweiten Halbjahr 2021 bis zum 1. Januar 2022 bundesweit die Softwarelösungen in allen Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken für das elektronische Rezept startklar gemacht.
Die Testphase soll in der Fokusregion Berlin-Brandenburg stattfinden. Dort werden im 3. Quartal 2021 ausgewählte Ärzte, Apotheker und Patienten im neuen Verordnungs- und Einlöseprozess mit dem E-Rezept begleitet. Die in der Testphase gewonnenen Erkenntnisse sollen dann kontinuierlich in die anschließende bundesweite Einführungsphase im 4. Quartal mit einfließen.
E-Rezept-App der gematik wird ohne Verzögerung verfügbar sein
„Das Vorgehen entspricht dem, das wir auch bei der Test- und Einführungsphase der elektronischen Patientenakte gewählt haben,“ erläutert gematik-CEO Dr. Markus Leyck Dieken: „Um auch die praktischen Erfahrungen mit dem E-Rezept gut skalieren zu können, haben wir uns daher bei der Einführung dieser digitalen Anwendung ebenfalls für eine Testphase entschieden. Die E-Rezept-App der gematik wird ohne Verzögerung zum 1. Juli verfügbar sein.“
Im Patientendatenschutzgesetz (PDSG), das im Oktober 2020 in Kraft getreten ist, ist die verpflichtende Nutzung des E-Rezepts bei der Verordnung von verschreibungspflichtige Arzneimitteln ab Januar 2022 vorgesehen. Für die Übermittlung des E-Rezepts wird die sichere Telematikinfrastruktur (TI) im Gesundheitswesen verwendet werden.