Das Gros der Deutschen sieht Reformbedarf im Gesundheitswesen
Insgesamt 90 Prozent der Deutschen sind trotz Pandemie größtenteils zufrieden mit dem Gesundheitssystem. Das zeigt der repräsentative Meinungspuls 2021 der TK.
Dennoch sieht die Mehrheit von 80 Prozent einen Optimierungsbedarf im Gesundheitswesen. Sie wünschen sich von der Gesundheitspolitik eine bessere Bezahlung von Pflegekräften und eine bessere medizinische Versorgung auf dem Land. Ein großer Teil rechnet damit, dass in Zukunft die GKV-Beiträge weiter ansteigen werden.
"Die Zahlen zeigen, dass die Mehrheit zwar sehr zufrieden ist, viele aber auch Handlungsbedarf sehen. Gleichzeitig sind die Menschen offen, in Sachen Gesundheit Neues auszuprobieren. Das sind gute Voraussetzungen für notwendige Veränderungen“, sagte TK-Chef Dr. Jens Baas. Priorität sollten Finanzierung und Digitalisierung haben.
Datenweitergabe ist für die meisten kein Problem
Mehr als acht von 10 Befragten halten die elektronische Patientenakte (ePA) für eine gute oder sehr gute Idee. Offen sind sie auch für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). Bislang ist zwar nur 16 Prozent die „App auf Rezept“ bekannt, doch können sich 41 Prozent vorstellen, ein solches Angebot selbst zu nutzen.
Eine Videosprechstunde mit dem Arzt haben bislang nur drei Prozent der Deutschen genutzt. Aber 72 Prozent können sich diese Form grundsätzlich vorstellen. Auch die Bereitstellung ihrer Daten stößt bei ihnen auf Zustimmung. Zwei Drittel wären bereit, Gesundheits- und Fitnessdaten anonym zur Verfügung zu stellen, wenn dies der medizinischen Forschung dient. 63 Prozent würden die Daten ihrer Krankenkasse geben, wenn damit neue Leistungen entwickelt werden können.
Für die Forsa-Umfrage wurden vom 4. bis 21. Januar 2021 im Auftrag der TK 2.001 Deutsche ab 18 Jahren telefonisch befragt.
TK-Forderungen zur Bundestagswahl
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