foodwatch kritisiert Marketing

Das sind die zehn zuckrigsten Kindergetränke

nb/pm
Gesellschaft
Die Verbraucherorganisation foodwatch hat Lebensmittelhersteller dafür kritisiert, überzuckerte Getränke für Kleinkinder mithilfe von Comicfiguren zu bewerben.

Ein von foodwatch veröffentlichtes Ranking zeigt die zehn zuckrigsten Kindergetränke, die bei den fünf größten Handelsketten zu finden sind. Vier der zehn zuckrigsten Produkte stammen von Solevita, einer Eigenmarke von Lidl. Dabei hatte die Handelskette in der Vergangenheit wiederholt damit geworben, den Zuckergehalt im Eigenmarken-Sortiment zu reduzieren .

"Die Lebensmittelindustrie nutzt Comicfiguren, um schon die kleinsten Kinder zu ködern und ihnen flüssige Zuckerbomben anzudrehen!"

"Die Lebensmittelindustrie nutzt Comicfiguren, um schon die kleinsten Kinder zu ködern und ihnen flüssige Zuckerbomben anzudrehen. Die Hersteller torpedieren damit die Bemühungen von Eltern und Lehrern, Kinder für eine gesunde Ernährung zu begeistern", kritisiert Luise Molling von foodwatch. Die Verbraucherorganisation forderte die Getränke-Industrie auf, das Kindermarketing für Zuckergetränke umgehend zu beenden.

Die zehn zuckrigsten Kindergetränke im Überblick:

Für das Ranking hat foodwatch nach eigenen Angaben bei den fünf Filialen der größten Handelsunternehmen sämtliche sogenannten 'Erfrischungsgetränke', die mit Comicfiguren auf der Verpackung an Kinder beworben werden, ermittelt und auf ihren Zuckergehalt geprüft.

Berechnet wird dabei jeder Zucker, der explizit in der Nährwerttabelle genannt wird. Die Nährwertkennzeichnungsverordnung definiert Zucker als "alle in Lebensmitteln vorhandenen Monosaccharide (wie Glucose und Fructose) und Disaccharide (wie Saccharose, Lactose und Maltose), ausgenommen mehrwertige Alkohole".

"15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig oder fettleibig", erklärt foodwatch. Im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren sei der Anteil übergewichtiger Kinder um 50 Prozent gestiegen.

Zuckergesüßte Getränke gelten laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dabei als "eine der Hauptursachen" für die Entstehung von Adipositas (Fettleibigkeit) und Typ-2-Diabetes. Die WHO empfiehlt in einer Erklärung , gesüßte Getränke generell nicht an Kinder zu bewerben.

Freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie reichen nicht

"Bundesernährungsministerin Julia Klöckner muss endlich dafür sorgen, dass Zuckerbomben und Snacks nicht mehr aggressiv an Kinder vermarktet werden", erklärt foodwatch. "Wenn die Ministerin es ernst meint mit dem Kampf gegen Fehlernährung, muss sie das Kindermarketing für unausgewogene Lebensmittel verbieten und die Kinder vor dem Profitinteresse der Konzerne schützen."

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