Das Virus hält Menschen von der Vorsorge ab
Viele Menschen haben wegen der Corona-Situation Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, Gesundheits-Check-Ups und Zahnarztbesuche aufgeschoben - vor allem 30-bis 49-Jährige. Das ergab die aktuelle Befragungswelle des COVID-19 Snapshot Monitorings (COSMO) der Universität Erfurt, an dem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beteiligt ist.
Seit März 2020 haben der Umfrage zufolge 22 Prozent der Befragten den Besuch beim Zahnarzt oder der Zahnärztin und 16 Prozent den Gesundheits-Check-Up aufgeschoben. Nennenswerte Unterschiede zwischen Frauen und Männern gab es dabei keine. Bei den aufgeschobenen Zahnarztbesuchen handelte es sich hauptsächlich um Vorsorge- oder Kontrolltermine.
Mehr Frauen als Männer verschieben Krebsfrüherkennung
Knapp jeder neunte Teilnehmende (11 Prozent) gab an, eine Krebsfrüherkennung wegen der Corona-Situation aufgeschoben zu haben – darunter deutlich mehr Frauen (14 Prozent) als Männer (8 Prozent) und auch hier am häufigsten Befragte im Alter zwischen 30 bis 49 Jahren (15 Prozent). Die BZgA mahnt an, dass Früherkennungsuntersuchungen auch in Zeiten der Pandemie konsequent wahrgenommen werden sollten.
In COSMO werden von den Wissenschaftlern jeweils rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger in regelmäßigen Abständen repräsentativ zu COVID-19 befragt. Ziel dieses Projektes ist es, wiederholt einen Einblick zu erhalten, wie die Bevölkerung die Corona-Pandemie wahrnimmt und wie sich die „psychologische Lage“ abzeichnet. Dies soll es laut Projektbeschreibung erleichtern, Kommunikationsmaßnahmen und die Berichterstattung so auszurichten, um der Bevölkerung korrektes, hilfreiches Wissen anzubieten und Falschinformationen und Aktionismus vorzubeugen. So soll zum Beispiel auch versucht werden, medial stark diskutiertes Verhalten einzuordnen. Alle Daten und Schlussfolgerungen sind als vorläufig zu betrachten und unterliegen ständiger Veränderung.
