Aktueller RKI-Bericht

Delta-Variante schon bei 15 Prozent in Deutschland

ak
Gesellschaft
Der Anteil der Delta-Variante hat sich in Deutschland mit 15 Prozent erneut innerhalb einer Woche verdoppelt, meldet das Robert Koch-Institut (RKI).

Die Variante Delta (B.1.617.2), die zuerst in Indien auftrat, lag im Zeitraum vom 7. bis 13. Juni bei 15 Prozent. Vor einer Woche zuvor betrug ihr Anteil in den positiven Proben noch 6,2 Prozent.

Der Anteil der Variante Alpha (B.1.1.7), die in Großbritannien entdeckt worden ist, stieg seit den ersten Kalenderwochen in 2021 kontinuierlich an und erreichte in KW 16 einen Anteil von 91 Prozent der positiven Proben. Seit KW 21 verringert sich ihr Anteil und lag im Zeitraum vom 7. bis 13. Juni bei 74,1 Prozent. 

RKI: Delta wird sich auch in Deutschland durchsetzen

Vor dem Hintergrund der aktuellen Verbreitung der Varianten rechnet das RKI damit, dass sich in Deutschland B.1.617.2 gegenüber den anderen Varianten, insbesondere auch gegenüber der dominierenden Alpha-Variante B.1.1.7 durchzusetzen wird. Um die Situation genau zu beobachten plant das RKI in der nächsten Kalenderwoche eine Ad-Hoc-Erhebung zur Verbreitung der Delta-Variante wie schon im Frühjahr für B.1.1.7 (Alpha).

Der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zufolge haben etwa 30 Prozent der über 80-Jährigen und etwa 40 Prozent der über 60-Jährigen in der EU noch keine vollständige Impfung erhalten. „Nach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Delta-Variante übertragbarer als andere zirkulierende Varianten, und wir schätzen, dass sie bis Ende August 90 Prozent aller in der Europäischen Union zirkulierenden SARS-CoV-2-Viren ausmachen wird", erklärt die ECDC-Direktorin Dr. Andrea Ammon.

"Ende August macht Delta 90 Prozent der Viren in der EU aus"

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verbreitung der Virusvarianten in Großbritannien, Südafrika und Brasilien warnt die Behörde davor, die Maßnahmen zu schnell zu lockern. Dies könnte zu „einem schnellen und deutlichen Anstieg“ der Infektionen in allen Altersgruppen führen.

Neue "Delta Plus-Variante" in Indien

Das indische Gesundheitsministerium ist beunruhigt über die neu entdeckte Mutation von Delta. Inoffiziell wird sie als „Delta Plus“ bezeichnet. Hinter der auch als B.1.617.2.1 oder AY.1 benannten Variante verbirgt sich die Delta-Variante mit der zusätzlichen Spike-Mutation K417N. Mittlerweile wurden offenbar rund 40 „Delta Plus“-Fälle in drei indischen Bundesstaaten sowie weitere Fälle in neun anderen Ländern nachgewiesen.

Ein Konsortium aus 28 Laboratorien des Gesundheitsministeriums, das an der Genomsequenzierung beteiligt ist, hat drei Merkmale von Delta Plus identifiziert: erhöhte Übertragbarkeit, stärkere Bindung an Rezeptoren von Lungenzellen und potenzielle Verringerung der Reaktion auf monoklonale Antikörper. Daher hat das Gesundheitsministerium Delta Plus als „besorgniserregende Variante“ eingestuft und die Bundesstaaten angewiesen, sofortige Eindämmungsmaßnahmen in den Regionen zu ergreifen, in denen die Variante nachgewiesen wurde.

Delta-Variante verbreitet sich schneller bei Impfquote unter 28,5 Prozent

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Alexandre Bolze et al. "Rapid displacement of SARS-CoV-2 variant B.1.1.7 by B.1.617.2 and P.1 in the United States", medRxiv 2021.06.20.21259195; doi: doi.org/10.1101/2021.06.20.21259195

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