Daten aus Großbritannien zur Delta-Variante

Hospitalisierungsrisiko sinkt durch Impfungen

LL/mg/ak
Gesellschaft
Neueste Daten der Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) zeigen, dass eine vollständige Impfung auch bei einer Infektion mit der Delta-Variante das Risiko verringert, mit einem schweren Verlauf hospitalisiert zu werden. Ähnliche Ergebnisse zur Schutzwirkung kommen aus Schottland.

Kaum hatte das schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffene Großbritannien die Lage dank der großangelegten und zügigen Impfkampagne wieder unter Kontrolle, lässt die Virusvariante Delta (B.1.617.2) das Infektionsgeschehen erneut steigen. Die Lockerungsmaßnahmen, die für Ende Juni vorsehen waren, werden verschoben und die Geschwindigkeit bei den Impfungen wieder intensiviert. Die aktuellen Studiendaten der PHE zeigen den Effekt der Schutzwirkung auch bei der neuen Variante. Personen, die beide Impfungen erhalten haben, werden ebenfalls seltener ins Krankenhaus eingeliefert.

Demnach erzielt eine zweifache Impfung mit dem Vakzin von BioNtech/Pfizer eine 96-prozentige Schutzwirkung gegen die Delta-Variante, geben die Studienautoren an. Nach der zweiten Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca liegt ein 92-prozentiger Schutz vor. Diese Schutzhöhe ist vergleichbar mit der gegen die Alpha-Variante. Von den gut 14.000 dokumentierten Infektionen mit der Delta-Variante mussten lediglich 166 Personen im Krankenhaus behandelt werden.

Die Schutzwirkung fällt nach der ersten Impfung jedoch zu 17 Prozent geringer aus bei einer symptomatischen Infektion mit der Delta- als mit der Alpha-Variante (B.1.1.7). Die Gesundheitsbehörde verweist in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Wichtigkeit der zweiten Impfung für den vollständigen Schutz.

Schottische Studie stützt britische Ergebnisse

Mitte Mai wurde die Delta-Variante auch in Schottland zum dominanten Stamm von SARS-CoV-2. Forschende führten hier auf Basis der nationalen COVID-19-Überwachungsplattform EAVE II, die Datensätze von 5,4 Millionen Menschen umfasst, eine Kohortenanalyse durch. Ziel war es, das Infektionsgeschehen durch sowie die Wirksamkeit der COVID-Impfstoffe von AstraZeneca und BioNTech/Pfizer gegen die Delta-Variante zu untersuchen.

Die Ergebnisse zeigten: Mit der Delta-Variante infizierten sich im Untersuchungszeitraum in Schottland vor allem jüngere, sozioökonomisch besser gestellte Bevölkerungsgruppen. Das Risiko einer Krankenhauseinweisung aufgrund von COVID-19 war im Vergleich zur Alpha-Variante bei Patienten mit der Delta-Variante etwa doppelt so hoch, wobei die Hospitalisierungswahrscheinlichkeit vor allem bei Patienten mit fünf oder mehr relevanten Komorbiditäten steigt.

Die Impfstoffe von AstraZeneca und BioNTech/Pfizer reduzierten laut Autoren deutlich das Risiko einer Infektion mit der Delta-Variante und eines COVID-bedingten Krankenhausaufenthalts, der Effekt war aber weniger stark als bei der mittlerweile verdrängten Alpha-Variante. Für einen Vergleich der Wirksamkeit beider Impfstoffe lagen den Forschenden im Untersuchungszeitraum zahlenmäßig nicht genug Daten von hospitalisierten Fällen vor.

Wirksamkeit des Novavax-Impfstoffs bei Delta-Variante noch unklar

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