Den Blick von außen einkaufen

jt/pm
Praxis
Der Verein Zukunftspraxis 50 plus bietet Seminare für die Gestaltung einer erfolgreichen Praxisabgabe an. Ein "Praxistester“ - ähnlich einem Restauranttester - soll Zahnarztpraxen auf Vordermann bringen.

"Immer wieder werden wir von Kollegen um Hilfestellung gebeten, damit die eigene Praxis für eventuelle Nachfolger attraktiv bleibt", erklärt Dr. Fritz-Josef Willmes, Vorsitzender des Vereins Zukunftspraxis 50 plus e.V.. Daher bietet der Verein seit nunmehr sieben Jahren ein Seminar zur Hilfestellung bei der Praxisabgabe an. Grundsätzlich könne das jeder Zahnarzt selbst machen, findet Willmes. "Jedoch werden wir alle mit der Zeit betriebsblind und sehen unsere Praxis nicht mehr aus der Sicht unserer Patienten.“

Ein Restauranttester im Fernsehen diente als Vorbild für die Idee, auch Zahnarztpraxen – und da speziell  die "Alterspraxen“ – auf besondere Weise unter die Lupe zu nehmen. Denn viele Praxisinhaber in den besten Jahren stehen vor der größten Herausforderung ihres unternehmerischen Lebens: Es gilt einen Nachfolger zu finden, der ihr Lebenswerk erfolgreich in die Zukunft führt.

Wie viel die Hilfe von außen kosten soll, steht laut dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, Dr. Wolfgang Gutermann, noch nicht genau fest. Die Kosten für bisher angebotene Seminare, wie "Der erfolgreiche Praxisverkauf – Mit Strategie ans Ziel“ liegen bei 159 Euro beziehungsweise für Vereinsmitglieder bei 109 Euro.

Das Ziel: die eigene Praxis mit anderen Augen sehen

Eine solche Praxisbegehung wird durchgeführt von einem erfahrenen Zahnarzt zusammen mit seiner Mitarbeiterin. Beide haben über Jahre hinweg viele Praxen kennengelernt und wissen, worauf es ankommt. Die gründliche Analyse der Praxiszahlen wiederum erfolgt durch einen routinierten Betriebswirt. Neben dem Standort, der Bevölkerungsstruktur und der Praxisdichte sind die Verkehrsanbindung, die Parkplatzsituation und ein behindertengerechter Zugang wichtige Kriterien – nicht erst, wenn es um die Praxisnachfolge geht.

Innerhalb der Praxis ist die Gestaltung des Wartezimmers und der Behandlungsräume ebenso ausschlaggebend wie die fachliche Ausrichtung, die technische Ausstattung und die Hygiene. Die Außendarstellung in Form eines ansprechenden Internetauftritts ist auch ein wichtiger Faktor. Nicht zuletzt muss für den Patienten das Ambiente und die Freundlichkeit des Personals stimmen.

Auf Wunsch ist auch eine Patientenbefragung möglich

Nach einem persönlichen Praxisrundgang wird in einem intensiven kollegialen Austausch erörtert, welche Behandlungsangebote existieren, ob diese erweitert werden können, wodurch sich die Praxis von anderen im Umfeld unterscheidet und ob bereits Kooperationen mit Assistenten beziehungsweise angestellten Zahnärzten bestehen oder erfolgen sollten. Auf Wunsch folgt eine Patienten- und/oder Personalbefragung ‑ beides selbstverständlich anonym.

Zwei Module zur Praxisoptimierung

Das Vereinsangebot setzt sich aus zwei aufeinander aufbauenden Modulen zusammen. Die Basis-Analyse wird ergänzt durch eine betriebswirtschaftliche Auswertung der Praxiszahlen. Dabei wird keine klassische Standardanalyse durchgeführt, sondern die jeweilige Praxissituation detailliert untersucht.

Viele Praxen haben individuelle Besonderheiten, die zunächst ermittelt und bei der Interpretation der Zahlen entsprechend berücksichtigt werden müssen. Nur durch eine detaillierte Analyse und entsprechende Bereinigung der Zahlen können konkrete und auf die persönliche Situation bezogene Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Jeder Praxisinhaber erhält einen individuellen Maßnahmenkatalog

Aus all den gewonnenen Erkenntnissen ergibt sich ein umfangreicher und individueller Maßnahmenkatalog, der dem Praxisinhaber schriftlich ausgehändigt wird. Über die Realisierung der Vorschläge entscheidet der Zahnarzt selbst. Bei sukzessiver Umsetzung der empfohlenen Bausteine steht einer Optimierung der Praxissituation nichts mehr im Wege.Weiter Informationen hierzu gibt es unter:www.zukunftspraxis-50plus.de

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