Deutsche betrachten Klimawandel als Gesundheitsgefahr
Der Fokus der kürzlich vorgestellten Umweltbewusstseinsstudie, für die alle zwei Jahre Bürgerinnen und Bürger befragt werden, liegt dieses Mal eigentlich auf dem Thema umwelt- und klimafreundlicher Umbau der deutschen Wirtschaft. Den mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden aber auch Fragen zu ihrem Gesundheitsempfinden gestellt.
Dazu halten Umweltbundesamt (UBA) und Bundesumweltministerium (BMUV) generell fest: „Für die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, etwa durch Hitzeperioden oder Überschwemmungen, scheint das Gefahrenbewusstsein gestiegen zu sein. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass die Folgen des Klimawandels in den letzten Jahren auch in Deutschland zunehmend spürbar geworden sind, etwa durch die Zunahme extremer Wetterereignisse und Dürre im Sommer. Zudem gab es während des Befragungszeitraums Hitzeextreme und Waldbrände in Deutschland.“
Sorge vor Schadstoffen im Wasser ist am größten
Konkret wurden die Bürgerinnen und Bürger danach gefragt, als wie schädlich sie verschiedene Umweltfaktoren wahrnehmen. Folgende Aspekte wurden mit der größten Sorge betrachtet:
Schadstoffe im Wasser: 81 Prozent der Befragten empfanden, diese könnten ihrer Gesundheit einen äußerst starken (48 Prozent) beziehungsweise starken (33 Prozent) Schaden zufügen.
Plastikpartikel in Trinkwasser und Nahrung: 79 Prozent vermuten hier ein äußerst starkes (44 Prozent) beziehungsweise starkes (35 Prozent) Schadenspotenzial.
Schadstoffe und Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln: 79 Prozent vertraten die Meinung, diese könnten der Gesundheit äußerst stark (42 Prozent) beziehungsweise stark (37 Prozent) schaden.
Folgen des Klimawandels (z.B. Hitzeperioden oder Überschwemmungen): 72 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sehen hier ein äußerst starkes (35 Prozent) bzw. starkes (37 Prozent) Risiko für die Gesundheit
Jüngere schätzen Klimafolgen schädlicher ein
Laut der Studie betrachten die Befragten aus der jüngsten Altersgruppe im Vergleich zu den anderen Altersgruppen die Zukunft besonders kritisch. „78 Prozent der 14- bis 29-Jährigen schätzen die Klimafolgen als (äußerst) stark schädlich ein, in den anderen Altersgruppen sind die prozentualen Anteile um 3 bis 9 Prozentpunkte geringer“, heißt es in dem 88-seitigen Papier.
Über die Studie
Seit 1996 erhebt die Umweltbewusstseinsstudie im Auftrag des BMUV und des UBA alle zwei Jahre repräsentative Daten über umweltbezogene Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung in Deutschland. Für die aktuelle Studie wurden 2.073 Bürgerinnen und Bürgern ab 14 Jahren online befragt. Umfragezeitraum war der Sommer 2022.