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Deutsche nehmen immer mehr Psychopharmaka

ck/dpa
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Immer mehr Bundesbürger nehmen offenbar Medikamente gegen die Folgen psychischer Überlastung. So hat sich die Zahl ambulant verordneter Psychopharmaka zwischen 2003 und 2012 von 1,27 Millionen definierten Tagesdosen auf 2,06 Millionen fast verdoppelt.

Wie die "Bild"-Zeitung (Samstag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Linkspartei meldet, zählen zu den verordneten verschreibungspflichtigen Mitteln unter anderem solche gegen Depressionen und Beruhigungsmittel.  Als Gründe und Einflussfaktoren nennt die Regierung der Zeitung zufolge: steigende Diagnosezahlen und Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen, "steigende Flexibilitäts- und Leistungsanforderungen" aufgrund "veränderter komplexer Arbeitsbedingungen", erhöhte Sensibilität von Ärzten und Therapeuten für entsprechende Krankheitsbilder. 

Linken-Fraktionsvize Klaus Ernst sagte der Zeitung: "Stress im Job macht krank. Wir brauchen eine Anti-Stress-Verordnung, die die Arbeitnehmer vor psychischer Überlastung schützt."  Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) sieht als Ursache nicht allein steigenden Druck im Beruf, "sondern eine in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens krank machende Überforderung und Überfrachtung", wie sie der dpa sagte. Sie warnte auch vor zu schneller Verschreibung von Antidepressiva, etwa für vereinsamte Alte in Pflegeheimen. 

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