"Die DH spielt die zentrale Rolle!"

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Praxis
"ImplantatPflegeCenter" - das ist eine neue Auszeichnung, die das Aktionsbündnis gesundes Implantat vergibt. Welche Kriterien die Praxen erfüllen müssen, haben wir Geschäftsführer Jan-Philipp Schmidt gefragt.

1. Wie unterscheiden sichImplantatPflegeCenter von anderen Implantologie-Praxen? Mit welchen Konzepten arbeiten sie?

Jan-Philipp Schmidt:Zunächst sind es nicht die implantologischen Leistungen, auf denen in den ersten Praxen, die die Bezeichnung ImplantatPflegeCenter führen dürfen, der Fokus liegt, sondern das ist die Implantatprophylaxe. In diesem Fall arbeiten in den bislang ausgezeichneten Praxen Dentalhygienikerinnen (DH), von denen es in Deutschland leider noch viel zu wenige gibt.

Der Abschluss zur DH ist in der Bundesrepublik Deutschland die höchste Fortbildungsstufe, die zahnärztliche Mitarbeiterinnen erreichen können. Die Praxen, die nun als erste die Bezeichnung ImplantatPflegeCenter führen dürfen, wirken zudem seit 2013 als Studienzentren aktiv an einer bislang einmaligen Multizenterstudie zur Prävention periimplantärer Infektionen mit und unterstützen damit Prof. Dr. Johannes Einwag, PD Dr. Dirk Ziebolz und Sylvia Fresmann bei der Erarbeitung von Konzepten zur Prävention periimplantärer Infektionen.

Hier werden Implantatpatienten von DHs in vier Gruppen nach verschiedenen Präventionskonzepten behandelt. Die ohnehin hervorragend ausgebildeten DHs wurden im Rahmen dieser Studie für die strukturierte Implantatprophylaxe durch die Studienleiter speziell kalibriert und behandeln ihre Implantatpatienten nach definierten wissenschaftlichen Methoden.

Hier ist eine qualitativ hochwertige Implantatprophylaxe sichergestellt. Der Bezeichnung ‚ImplantatPflegeCenter’ werden alle Praxen, in denen Daten für diese Multizenterstudie erhoben werden - das umfasst nicht nur die 13 Praxen, von denen Vertreter auf der DGDH-Tagung anwesend waren, sondern insgesamt mehr als 20 Praxen deutschlandweit - mehr als gerecht. Alle Studienpraxen sindhttp://gesundes-implantat.de/ueber-uns/projekte/multicenterstudie _blank external-link-new-windowgelistet.

2. Welche Rolle spielen die DHs dabei?

Die zentrale Rolle. Sie sind die Prophylaxe-Experten schlechthin. Eine Umfrage des Aktionsbündnisses hat ergeben, dass nur in 16 Prozent der Fälle die Implantatprophylaxe vom Zahnmediziner selbst durchgeführt wird. Der Rest verteilt sich auf das Fachpersonal, unter anderem eben auf die DHs, größtenteils aber auf ZMF und ZMP, da diese in den Praxen rein quantitativ gesehen einfach wesentlich häufiger anzutreffen sind.

Die Qualitätskriterien, die das Aktionsbündnis für ImplantatPflegeCenter definiert, sind in Praxen, in denen eine DH in entsprechenden Strukturen und nach einen festen Schema arbeitet, zweifelsohne erfüllt. Aber auch eine ZMF oder eine ZMP kann eine ausgezeichnete Implantatprophylaxe realisieren. Aus diesem Grund steht die Bezeichnung ImplantatPflegeCenter nun allen Praxen offen, die Fachpersonal beschäftigen und unsere abgestimmten Qualitätskriterien bestätigen.

3. Was haben die als " ImplantatPflegeCenter" ausgezeichneten Praxen von diesem Label?

In erster Linie dient diese Bezeichnung der Information der Patienten. Praxen, die diese Bezeichnung führen, demonstrieren gegenüber ihren Patienten höchstes Engagement für eine nachhaltige Implantatpflege. Nur ImplantatPflegeCenter erhalten unter anderem einen hochwertigen Aufsteller für den Praxistresen, eine Urkunde zum Aushang in der Praxis und ein Info-Poster für ihre Patienten.

Besonders für die Erweiterung des Patientenstamms interessant ist die Bezeichnung als „ImplantatPflegeCenter“ in der Online-Praxissuche, der Webseite und der Patienten-App des Aktionsbündnisses gesundes Implantat. Damit heben sich ImplantatPflegeCenter deutlich von anderen Praxen ab. Darüber hinaus sind ImplantatPflegeCenter in das Netzwerk des Aktionsbündnisses gesundes Implantat eingebunden. Daraus können sich interessante Kooperationen mit Verbänden, Industrie, Wissenschaftlern oder anderen Praxen ergeben.

Die Fragen stellte Claudia Kluckhuhn. 

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