3 Fragen an Stefanie Tiede

"Die Fort- und Weiterbildung des Praxispersonals ist mir ein besonderes Anliegen!"

Anita Wuttke
Stefanie Tiede, Präsidentin der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, ist frisch gewähltes Mitglied im FDI-Dental Practice Committee. Hier erzählt sie, was sie an der Arbeit reizt und was ihr am Herzen liegt.

1. Was interessiert Sie an der Arbeit im FDI Dental Practice Committee?

Stefanie Tiede:

Der Ausschuss berät den Rat – also den FDI-Vorstand – in Fragen rund um die  zahnärztliche Praxis und Praxisführung. Damit kommt diesem Committee eine besondere praktische Bedeutung innerhalb der FDI zu. Dabei fokussiert er besonders die Themen Versorgungsqualität und Versorgungsstandards – Themen mit unmittelbarer Bedeutung auch für die Praxen in Deutschland.

Weiterhin werden die Themen Praxismanagement und Personalmanagement sowie die damit einhergehenden Ausbildungsstandards beleuchtet. Schließlich werden dort auch ethisch-rechtliche Fragestellungen und neue Technologien diskutiert. Kurzum: In diesem Ausschuss werden zahlreiche Aspekte aus der täglichen Praxis diskutiert. Ich finde es besonders spannend und reizvoll, in diesem Rahmen die internationale Perspektive auf diese sehr praktische Seite unserer Tätigkeit kennenzulernen und daraus Erkenntnisse für die Arbeit in Deutschland und damit alle unsere Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen.

2. Wer arbeitet mit Ihnen in diesem Ausschuss?

Als internationaler Verband der Zahnärzteschaft und anderer Fachgruppen verpflichtet sich die FDI, sicherzustellen, dass die Interessen aller Mitglieder auf globaler Ebene vertreten werden, um ihre Bemühungen auf nationaler Ebene zu unterstützen. Ich meine, dass die Zusammensetzung unseres Ausschusses über verschiedene Kontinente hinweg– darunter Asien und Europa – geeignet ist, genau diesem Anspruch auch ganz praktisch gerecht zu werden.

Besonders erfreulich ist, dass das Dental Practice Committee durch die diesjährigen Wahlen zudem eine paritätische Besetzung erfahren hat. Damit wurde sichergestellt, dass sich der Ausschuss die vor ihm liegende Arbeit nun sehr gut zwischen erfahrenen und neuen Mitgliedern aufteilen kann. Mit dem neuen Vorsitzenden Dr. Mick Armstrong (Großbritannien) wurde ein der deutschen Delegation aus der CED-Arbeit auf europäischer Ebene gut bekannter und absolut erfahrener neuer Vorsitzender gewählt. Ich freue mich auf diese spannende Herausforderung und Zusammenarbeit.

3. Welche Aufgaben liegen Ihnen hier am Herzen?

Es ist immer schwierig ein Aufgabenfeld abzustecken, wenn man noch keine konkreten Erfahrungen auf internationaler Ebene hat. Zunächst möchte ich mich in die Tätigkeiten des Ausschusses und die Usancen der Arbeit dort einarbeiten. Fachlich kann ich jedoch schon jetzt sagen, dass mir ist die Fort- und Weiterbildung des Praxispersonals ein besonderes Anliegen ist.

Ein übergreifender Fachkräftemangel auf nahezu alle Arbeitsbereiche ist insbesondere nach der Corona-Pandemie spürbar. Die tägliche Versorgung unserer Patienten kann nur auf dem hohen Qualitätsstandard gesichert werden, sofern es gelingt, dauerhaft qualifiziertes Personal für die Praxisteams zu rekrutieren. Dazu bedarf es einer guten Basisausbildung.

Aufstiegsfortbildungen sollen den Anreiz für einen langfristigen Verbleib in der Berufsgruppe bilden. Die Entwicklungen von der Berufsausübung in den Praxen ist eine andere als noch vor 20 Jahren. Diese Tendenzen müssen wir diagnostizieren und bewerten. Dabei kann der globale Blick die Sicht für neue Lösungen schärfen. 

Vor allem aber müssen wir schauen, dass sich das in Deutschland etablierte System der Teamarbeit immer im Rahmen der Delegation bewährt hat und es daher auch zukünftig und vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen Bestand haben kann. Hier sehe ich eine meiner Hauptaufgaben.

Vielen Dank für die Vorstellung Ihrer künftigen internationalen Arbeit.

Das Interview führte Anita Wuttke.

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