Leben nach Corona

Die Mehrheit der Deutschen fühlt sich gesund

LL
Gesellschaft
Wie schätzen Menschen ihre Situation bezüglich Finanzen, Gesundheit und Bildung nach der Pandemie ein? Diese Frage steht im Zentrum des Pandemic Recovery Survey, dessen Ergebnisse nun veröffentlicht wurden.

Weltweit wurden insgesamt 621.000 Personen aus 21 Ländern von einem internationalen Forscherteam zwischen März und Mai 2023 befragt. Knapp zwei Drittel der Teilnehmenden aus Deutschland zeigten sich dabei mit ihren Lebensumständen zufrieden (63,8 Prozent). So ist die Mehrheit hierzulande mit dem Leben im Allgemeinen zufrieden oder sehr zufrieden. Fast ebenso viele (63,5 Prozent) gaben an, eine gute oder sehr gute Gesundheit zu haben.

76,8 Prozent suchten in den letzten sechs Monaten einen Arzt oder anderen Gesundheitsdienstleister auf. Hinsichtlich präventiver Versorgungen beziehungsweise Maßnahmen erhielten nach eigenen Angaben 35 Prozent der Deutschen diese im vergangenen Halbjahr jedoch nicht. 15,4 Prozent davon, weil sie es sich finanziell nicht leisten konnten. Weitere 35 Prozent erhielt keine präventive Versorgung, weil die Gesundheitseinrichtung geschlossen war, keine Termine oder Behandlungen oder Tests nicht verfügbar waren.

Geldsorgen größer als gesundheitliche Sorgen

Größere Sorgen bereitet die finanzielle Lage nach der Pandemie: Fast 22 Prozent der Befragten in Deutschland beklagen inzwischen über ein niedrigeres Haushaltseinkommen zu verfügen als vorher. Tatsächlich gaben sogar 11 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer an, nicht immer genug Lebensmittel im Haushalt zu haben, weil ihnen das Geld fehlt.

In Nigeria, Südafrika und Kolumbien gilt dies sogar für mehr als die Hälfte der Befragten. Weltweit zeigte sich zudem, dass die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler mit unterdurchschnittlichen Fähigkeiten beim Lesen und Rechnen aus Haushalten mit niedrigem Einkommen stammten.

„Wir stehen noch ganz am Anfang, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesellschaft zu verstehen. Forschende und Entscheidungsträger können nun auf Grundlage unserer Studie gezielte Maßnahmen und Projekte entwickeln“, sagt Dr. Wiebke Weber. Ein öffentlich zugängliches Visualisierungstool soll einen unkomplizierten Einblick in die Daten und die Gegenüberstellung verschiedener Länder ermöglichen.

Der Pandemic Recovery Survey ist ein Gemeinschaftsprojekt von LMU, der University of Maryland, Meta und dem Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME). Die Ergebnisse der Pandemic Recovery Survey sowie ein Visualisierungstool sind auf der Website von IHME abrufbar.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.