Die meisten Hundertjährigen wollen gern weiterleben
In Deutschland leben Schätzungen zufolge inzwischen rund 13.000 Menschen, die 100 Jahre oder älter sind. Der eigene Tod und das Sterben sei für Hundertjährige kein Tabuthema, sagte Studienleiterin Daniela Jopp. "Sie machen sich aber Gedanken, wie ihr Ableben sein wird. Und, dass sie damit ihre Familie belasten." Obwohl sie wüssten, dass ihr Leben dem Ende zugehe, hätten 53 Prozent der Hundertjährigen eine positive Einstellung zur Zukunft und erzählten von Zielen und Plänen.
Frauen überleben die Männer
Die Forscher befragten 2011 und 2012 rund 100 Hundertjährige aus dem Großraum Rhein-Neckar unter anderem zu alltäglichen Herausforderungen, Aktivitäten, sozialer Einbindung und Lebensqualität. Zusätzlich holten sie Auskünfte von nahen Verwandten oder Freunden ein. Die meisten Interviewten waren Frauen, da sie statistisch gesehen länger leben als Männer.
Todeswunsch entspringt oft der Einsamkeit
Im Durchschnitt haben die Hundertjährigen der Studie ähnliche Leiden: 88 Prozent berichten über Schwierigkeiten beim Sehen oder Hören. Mehr als zwei Drittel haben einen oder mehrere Stürze hinter sich. Der Wunsch zu sterben ging aber häufig mit dem Gefühl von Einsamkeit einher, betonten die Wissenschaftler. Eine erste Heidelberger Hundertjährigen-Studie gab es bereits 2000/2001.