Die Schweiz sagt Nein zur Einheitskrankenkasse

ck/dpa
Die Mehrheit der Schweizer will das bisherige Gesundheitssystem beibehalten. Nur in der französischsprachigen Westschweiz gibt es Zustimmung für die Initiative - ein Phänomen bei Abstimmungen, das auch als "Röstigraben" bezeichnet wird.

Die Schweizer haben sich klar gegen die Schaffung einer öffentlichen Einheitskrankenkasse ausgesprochen. Bei einer Volksabstimmung am Sonntag votierten laut vorläufigem amtlichen Endergebnis 61,8 Prozent gegen eine entsprechende Initiative. Die Beteiligung lag bei 46,7 Prozent.  

Der Röstigraben trennt das Land

Bei dem Votum gab es jedoch deutliche regionale Unterschiede. In den vier Westschweizer Kantonen Genf, Jura, Neuenburg und Waadt stimmten die Menschen im Gegensatz zum Rest des Landes für die Initiative. Die Schweizer sprechen hier in Anlehnung an das bekannte Kartoffelgericht vom "Röstigraben", der Deutschschweizer und die Romands auch bei Abstimmungen häufig voneinander trennt.  

Plädoyer für den Wettbewerb

Das Volksbegehren, das von Sozialdemokraten, Grünen, Gewerkschaften, Patienten- und Verbraucherorganisationen sowie Berufsverbänden des Gesundheitswesens unterstützt wurde, sah die Abschaffung der 61 privaten Krankenkassen des Landes vor. Mit der Einführung einer einzigen Kasse sollten das System für die Patienten vereinfacht, die Krankenkassenprämien gesenkt und Kosten reduziert werden.  

Wirtschaftsverbände, Krankenkassen, aber auch der Bundesrat und das Parlament lehnten die Initiative ab. Das bisherige System habe sich bewährt, argumentierten sie. Gerade der Wettbewerb der Kassen untereinander wirke sich zum Vorteil für die Versicherten aus.  

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