Die Transparenzweltmeister
Die Krankenhäuser werden sich "an der Qualität ihrer erbrachten Leistungen messen lassen“, sagte er vor den rund 350 Besuchern des Forums. Der qualitätssichernde und qualitätsfördernden Rahmen, in dem medizinische Leistungen im Krankenhaus erbracht werden, suche aber bereits heute weltweit seinesgleichen.
Gegen Pay for Performance
Der DKG-Präsident wandte sich gegen Pay for Performance, das bessere Qualität mit mehr Geld belohnt und schlechtere abstraft. Diese Konzepte kämen unter dem Deckmantel einer qualitätsorientierten Vergütung daher, hätten in Wirklichkeit aber Vergütungskürzungen zum Ziel. "An die Behandlungsqualität gekoppelte Abschläge für die erbrachten Leistungen sind kein geeignetes Mittel zur Steuerung der Behandlungsqualität in den Kliniken“, erklärte Dänzer. Zudem könne diese Art der Honorierung dazu führen, dass Patienten über Risikoprofile aussortiert werden.
Die Diskussion neu anschieben
Krankenhausleistungen seien hochkomplexe medizinische und pflegerische Dienstleistungen, die grundsätzlich über allgemein gültige Gebührenordnungen zu vergüten seien. Der Wettbewerb fände über die Qualität, nicht über Preise und Rabatte statt.
Im Rahmen der Veranstaltung stellte die DKG ihre "Positionen zur Weiterentwicklung der Qualitätssicherung und der Patientensicherheit“ vor. Laut Dänzer wollen Krankenhäuser mit dem Papier die Qualitätssicherungsdiskussion neu anschieben und sich ausdrücklich zu den vielfältigen Instrumenten und Möglichkeiten der Qualitätssicherung bekennen. Dazu gehöre auch, dass externe Auditverfahren (Peer Reviews) verstärkt in die Qualitätssicherung zu integrieren.
Zweitmeinung als Regelleistung
Expertenbegehungen würden von den Kliniken als Qualitätssicherungsinstrumente mitgetragen. "Sie beinhalten durch ihre fachliche Akzeptanz ein hohes Potenzial zur Qualitätsverbesserung“, sagte Dänzer. Eine flächendeckende Ausgestaltung bedeute allerdings aufgrund des damit verbundenen personellen Aufwands eine erhebliche Kostenbelastung. Diese Refinanzierung müsse sichergestellt werden.
Darüber hinaus forderte Dänzer die Einführung eines Zweitmeinungsverfahrens als GKV-Regelleistung. Hier seien sowohl die Krankenhäuser als auch die Vertragsärzte miteinzubeziehen. Zudem sprach sich der DKG-Präsident für Patientenbefragungen als ein wertvolles Instrument aus, das auch innerhalb der Qualitätssicherung Verwendung finden sollte.
Aufwendungen angemessen refinanzieren
Dänzer zufolge haben Qualität der Behandlung und Patientensicherheit in den Krankenhäusern in den vergangenen zehn Jahren einen Quantensprung gemacht. Deutschland sei führend bei der Erfassung von Daten zur Qualitätssicherung: "Die Krankenhäuser Deutschlands sind Transparenzweltmeister. Aber für die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung ist es zwingend notwendig, dass den Krankenhäusern die Aufwendungen angemessen refinanziert werden.“
Ausdrücklich begrüßte Dänzler das von der Koalition und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe geplante Institut für Qualität im Gesundheitswesen. "Das Institut muss leisten, dass es eine einheitliche Interpretation von Qualität gibt", so Dänzer.