Die UPD präsentiert Strategie für die Zukunft
"Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage unterstreichen die Bedeutung unseres umfassenden Informations- und Beratungsangebots: Fast die Hälfte der Befragten hatte schon einmal Unterstützungsbedarf zu gesundheitlichen oder gesundheitsrechtlichen Fragestellungen. Der Umfang des zukünftigen Angebots der UPD muss diesem Bedarf in der Bevölkerung gerecht und für die für 2024 geplante Neuaufstellung berücksichtigt werden“, sagt UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der UPD.
Insbesondere Menschen mit niedriger Bildung haben der Umfrage zufolge einen deutlich größeren Beratungsbedarf. „Die Ansprache vulnerabler Zielgruppen wie Menschen mit niedrigem Bildungsstatus stellt daher ein wichtiges Aufgabenfeld für die zukünftige UPD dar. Ebenso sehen wir bei bestimmten Bevölkerungsgruppen einen großen Bedarf an digitalen Beratungsformaten”, ergänzt Marcel Weigand, Leiter Kooperationen und digitale Transformation bei der UPD. Dazu plane die UPD noch in der laufenden Förderperiode Angebote und Projekte.
Kernpunkte der Strategie
Anpassung von Umfang, Art, Tiefe und Form der Beratung auf Grundlage der repräsentativen (Nicht-)Nutzerbefragung
Ausbau der Rückmeldefunktion: Fehlentwicklungen und Missstände, die im Rahmen der Beratung an die UPD herangetragen werden, sollen nicht nur berichtet, sondern mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung artikuliert werden
Systematische Ein- und Anbindung an bestehende Informations- und Beratungsangebote sowie Einbindung in Versorgungsprozesse
Nachhaltige Kommunikationsstrategien und -kampagnen, um die Bekanntheit und Inanspruchnahme des Beratungsangebots zu erhöhen
Struktur- und Rechtsform, neutrale Finanzierung und Non-Profit-Trägerschaft einer zukünftigen UPD
Laut den Ergebnissen benötigen 34 Prozent der Ratsuchenden mehrere Beratungsgespräche. 17 Prozent wünschen sich sogar eine weiterführende, intensivere Form der Beratung und Unterstützung.
Vorgesehen sei daher der Ausbau des Beratungsangebots über Video-Beratung und Live-Chats sowie die Ausweitung der Beratung vor Ort, teilte die UPD mit. Im Rahmen ihrer Rückmeldefunktion solle die UPD künftig nicht nur berichten, sondern auch konkrete Vorschläge machen und damit zu einer wichtigen Stimme für mehr Patientenorientierung in der öffentlichen und politischen Diskussion werden.
Angebunden an EPA und Krankenkassen
Um die Nutzung und Bekanntheit der UPD zu erhöhen, will man einen direkten Kanal zur UPD in die elektronische Patientenakte (ePA) einbinden und es soll ein verpflichtender Hinweis auf die Beratung in Bescheiden der Krankenkassen enthalten sein.
Krumwiede: „Nur eine wirklich eigenständige und unabhängige UPD, die nicht unter das Dach von Organisationen oder Verbänden mit entsprechenden Eigeninteressen gestellt wird, kann dem Anspruch der Bevölkerung entsprechen. Denn auch das haben die Ergebnisse unserer Umfrage gezeigt: Den Menschen sind eine möglichst unabhängige und neutrale Information und Beratung sehr wichtig.”
Ziel ist, eine Non-Profit Trägerschaft in Form einer Stiftung, um die Patientenberatung in Zukunft frei zu halten von Debatten über Neutralität und Unabhängigkeit, Einflussnahmen und privatwirtschaftlichen Interessen.
Die Politik soll die Weichen zur Weiterentwicklung stellen
Jetzt seien die politischen Entscheidungsträger gefragt, um die Weichen für die Weiterentwicklung der UPD zeitnah zu stellen, so der Geschäftsführer. „Nur so bleibt ausreichend Zeit, um den Rahmen zu schaffen und die umfassenden aufgebauten Beratungsstrukturen und vor allem die Beratungskompetenz [...] zu erhalten. Wir brauchen einen politischen Fahrplan, der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch der Bevölkerung, die auf das Beratungs- und Informationsangebot der UPD angewiesen ist, Sicherheit gibt.”