Bundesgesundheitsministerium (BMG)

Drei-Punkte-Programm soll Long-COVID-Betroffenen helfen

pr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat gestern ein Programm des Bundes zur Versorgung von Long-COVID-Kranken vorgestellt. Zur Verfügung stehen dafür 41 Millionen Euro.

Das Programm umfasst nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) drei zentrale Punkte: eine Informationswebsite, die Einberufung eines internationalen Runden Tisches im September 2023 sowie die finanzielle Förderung der wissenschaftlichen Versorgungsforschung zu Long COVID. Dafür sollen zunächst 41 Millionen Euro bereitgestellt werden. Ursprünglich waren 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden, die aber vom Haushaltsplan nicht freigegeben worden sind.

Mit der Initiative möchte das BMG Aufmerksamkeit für die Erkrankten und ihre Krankheit schaffen, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Long COVID stärken und zusammen mit Betroffenen einen gemeinsamen Umgang mit dem Syndrom finden, meldet das Ministerium. Lauterbach kommentierte: „Der Schrecken der Pandemie ist Vergangenheit. Die Langzeitfolgen bleiben eine Herausforderung. Die Long-COVID-Kranken erwarten zu Recht, dass wir uns um sie kümmern.“

Die BMG-Initiative im Detail:

  • Website und Servicenummer: Die neue Website https://www.bmg-longcovid.de/, die sich nicht nur an Erkrankte, sondern auch an alle anderen Betroffenengruppen in der Gesellschaft richtet, bietet neben einer Liste an aktuellen Beratungs- und Unterstützungsangeboten und einer neuen Servicenummer beim Bürgertelefon, Antworten auf die häufigsten Fragen rund um Long COVID. Zudem werden aktuelle Forschungsergebnisse und Studien erfasst und in Gastbeiträgen verschiedene Perspektiven aus Wissenschaft und Forschung vorgestellt. Das Service-Telefon ist unter der Nummer 030-3406604 erreichbar. Es wird in deutscher Sprache angeboten und bietet keine medizinische Beratung. Die Servicezeiten sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr. Das Angebot ist für Anrufende kostenfrei.

  • Versorgungsforschung: Das BMG will ab 2024 die versorgungsnahe Forschung zu Long COVID fördern. Hierfür werden 21 Millionen Euro bereitgestellt. Im Fokus der Förderung stehen Modellprojekte, in denen innovative Versorgungsformen zur Behandlung von Long-COVID-Betroffenen entwickelt und erprobt werden. Zusätzlich werden über den Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) weitere Forschungsprojekte zu Long COVID gefördert. Dafür stehen weitere 20 Millionen Euro zur Verfügung.

  • Runder Tisch: Im Herbst 2023 will Bundesgesundheitsminister Lauterbach Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen vom Thema betroffenen Gruppen zu einem Runden Tisch einladen. Den Teilnehmenden soll die Möglichkeit geschaffen werden, sich über den Umgang mit Long COVID auszutauschen.

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