Dreimal mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen
Wie die DAK-Gesundheit mitteilte, hat sich die Anzahl von Depressionen oder Anpassungsstörungen verursachten Fehltage seit 1997 mehr als verdreifacht. Am häufigsten fehlten Arbeitnehmer mit der Diagnose Depression. Aber auch Fehltage wegen Anpassungsstörungen sind in den vergangenen Jahren besonders deutlich angestiegen.
Die Kasse führt diese Entwicklung auch auf einen offeneren Umgang mit psychischen Erkrankungen zurück, denn aus wissenschaftlicher Sicht sind diese seit Jahrzehnten in der Bevölkerung nahezu gleich verbreitet.
Dem "Psychoreport" zufolge nimmt die Zahl der Fehltage für psychische Erkrankungen bei beiden Geschlechtern mit dem Alter kontinuierlich zu. Frauen waren 2018 knapp doppelt so oft wegen Seelenleiden krankgeschrieben wie ihre männlichen Kollegen (298 Fehltage versus 183 je 100 Versicherte).
Besonders betroffen: das Gesundheitswesen
Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen wiesen überproportional viele Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen auf. So fehlten 100 Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung im Jahr 2018 insgesamt 358 Fehltage. Im Gesundheitswesen waren es 321 Ausfalltage je 100 Angestellte. Im Schnitt über alle Branchen hinweg kam es zu knapp 236 Fehltagen.
Bei den Fehltagen durch psychische Erkrankungen gibt es deutliche regionale Unterschiede: Während im Saarland im vergangenen Jahr 312 Fehltage je 100 Versicherte mit den entsprechenden Diagnosen begründet wurden, waren es in Bayern lediglich 193 und in Baden-Württemberger 214.
Bremen und Berlin belegen mit 218 und 279 Fehltagen je 100 Versicherte die Plätze zwei und drei der Statistik. Die anderen ostdeutschen Bundesländer außer Berlin bewegen sich bei den Ausfalltagen aufgrund von psychischen Erkrankungen im Mittelfeld.