Durchbruchsinfektionen: Schützt Moderna doppelt so gut wie BioNTech?
Die Arbeit verglich von Januar bis Juli 2021 die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe von Moderna (mRNA-1273) und BioNTech/Pfizer (BNT162b2) in Minnesota bei jeweils 25.589 Probanden, die nach Alter, Geschlecht, Ethnie, Vorgeschichte früherer SARS-CoV-2-PCR-Tests und Datum der vollständigen Impfung übereinstimmten.
Ergebnis: Beide Impfstoffe waren hochwirksam gegen SARS-CoV-2-Infektionen
Moderna: 86 Prozent (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 81 bis 90,6 Prozent)
BioNTech: 76 Prozent, (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 69 bis 81 Prozent)
sowie gegen COVID-19-assoziierte Krankenhausaufenthalte
Moderna: 91,6 Prozent (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 81 bis 97 Prozent)
BioNTech: 85,0 Prozent (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 73 bis 93 Prozent)
Im Juli sank die Wirksamkeit gegen Infektionen jedoch deutlich ab, allerdings war der Effekt beim BioNTech-Vakzin stärker als beim Präparat von Moderna:
Moderna: 76 Prozent (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 58 bis 87 Prozent)
BioNTech: 42 Prozent (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 13 bis 62 Prozent)
Die Forschenden führen dies darauf zurück, dass die Prävalenz der Delta-Variante in Minnesota von 0,7 Prozent im Mai auf mehr als 70 Prozent im Juli anstieg, während die Prävalenz der Alpha-Variante im selben Zeitraum von 85 auf 13 Prozent zurückging.
Durchbruchsinfektion bei BionTech doppelt so hoch wie bei Moderna
Der Vergleich der Infektionsraten von vollständig Geimpften zeigte nach Angaben der Autoren, dass das Risiko einer Durchbruchsinfektion bei BNT162b2 etwa doppelt so hoch war wie bei mRNA-1273-Geimpften.
Fazit der Autoren: Beide mRNA-COVID-19-Impfstoffe schützen stark vor Infektionen und schweren Krankheitsverläufen, es ist jedoch eine weitere Bewertung der Wirksamkeitsmechanismen notwendig – etwa der Dosierungsschemata und Impfstoffzusammensetzung.
Arjun Puranik et al. "Comparison of two highly-effective mRNA vaccines for COVID-19 during periods of Alpha and Delta variant prevalence", medRxiv 2021.08.06.21261707; doi:https://doi.org/10.1101/2021.08.06.21261707