Studie aus den USA

DVT: Nebenbefund ist oft Atherosklerose

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Allgemeine Zahnheilkunde
US-Wissenschaftler haben atherosklerotische Plaques in rund jeder dritten zahnärztlichen DVT-Aufnahme gefunden. Männer, ältere Menschen und solche mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Hyperlipidämie waren deutlich häufiger betroffen.

Die WissenschaftlerInnen appellieren an die Zahnärzte, alle dargestellten Strukturen genau zu begutachten und PatientInnen mit Gefäßverkalkungen an eine entsprechende Fachabteilung zu verweisen.

Arteria carotis ist die häufigste Ursache für Schlaganfall

DVTs finden im zahnmedizinischen Bereich breite Anwendung, zum Beispiel im Rahmen von Implantatplanungen oder in der Endodontie. Dabei werden je nach Aufnahmebereich auch Strukturen außerhalb des dentoalveolären Bereichs wie zum Beispiel Gefäße dargestellt, für dessen Befundung Zahnärztinnen und Zahnärzte verantwortlich sind.

Bei pathologischen Gefäßveränderungen können Verkalkungen im DVT sichtbar sein, die zu einer Gefäßverengung und im Verlauf auch zum Verschluss führen können. Im Kopf-Hals-Bereich spielt die Verkalkung der Arteria carotis eine besondere Rolle: Sie hat sich „als wichtiger Indikator für eine generalisierte Atherosklerose und Thromboembolien erwiesen, da Verkalkungen in den Carotis- und Aortenarterien mit Verkalkungen der Koronararterien in Verbindung gebracht wurden.“ [Amarin et al., 2022]. Den Forschenden zufolge stellt sie gleichzeitig die häufigste Ursache für Schlaganfälle dar.

Schlaganfallrisiko fällt durch eine Intervention um bis zu 30 Prozent

Bei Menschen, die das 65. Lebensjahr überschritten haben, seien asymptomatische Karotisstenosen mit einer Prävalenz von fünf bis zehn Prozent keine Seltenheit. Werden diese jedoch rechtzeitig diagnostiziert, könne das Schlaganfallrisiko durch eine Intervention um bis zu 30 Prozent über drei Jahre verringert werden.

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 458 Aufnahmen im Hinblick auf atherosklerotische Gefäß-Veränderungen begutachtet. Bei 29,9 Prozent der Aufnahmen wurden atherosklerotische Plaques diagnostiziert. Diese wurden in intrakranielle und extrakranielle Läsionen unterteilt. Bei Männern wurde häufiger eine Kombination aus intra- und extrakraniellen Läsionen gefunden, während Frauen vorwiegend intrakranielle Tumoren aufwiesen.

Laut den AutorInnen ist das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei kombinierten Läsionen höher: Viele PatientInnen, bei denen pathologische Gefäßveränderungen entdeckt wurden, hatten bereits eine Hyperlipidämie oder eine kardiovaskuläre Erkrankung. Die Zahnärzteschaft könnte daher durch das Erkennen einer Gefäßverkalkung als Zufallsbefund im DVT und der Überweisung zu einem Facharzt potenziell das Leben ihrer PatientInnen retten.

Amarin R, Alshalawi H, Zaghlol R, et al. Incidental findings in cone beam computed tomography volumes: Calcified head-and-neck atheromas detected during dental evaluation. J Prosthodont. 2022 Dec 13. doi: 10.1111/jopr.13629. Epub ahead of print. PMID: 36512480. <link url="https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jopr.13629" target="new-window" url-fragment="" seo-title="" follow="follow">onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jopr.13629

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