Umfrage des PKV Instituts

E-Rezept: Diese Erfahrungen machen MFA und ZFA in der Praxis

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Praxis
Im Prinzip ist das E-Rezept eine gute Idee, in der Praxis kommt es aber oft noch zu Problemen: Dieses Bild ergibt eine aktuelle Umfrage des PKV Instituts unter MFA und ZFA.

Das PKV Institut hatte MFAs und ZFAs gebeten, nach 3 Monaten verpflichtendem E-Rezept eine erste Bilanz zu ziehen. An der Online-Umfrage nahmen 169 MFA und ZFA teil. 

Spart das E-Rezept wirklich Zeit? Immerhin knapp 20 Prozent der Befragten beantworten diese Frage mit einem klaren Ja. Rund 47 Prozent meinen, „noch nicht wirklich“. Und etwa jede dritte Person entgegnet rigoros: Nein. 

Wenn das E-Rezept zum zusätzlichen Stressfaktor wird

Bei gut 30 Prozent der Befragten klappte die Umstellung von Papier auf elektronisch laut Umfrage problemlos. Ebenso viele berichten von anfänglichen Stolpersteinen, die jedoch aus dem Weg geräumt werden konnten. Rund 38 Prozent haben jedoch technische Probleme bei der elektronischen Verordnung, die bis heute nicht gelöst wurden: Übermittlungsverzögerungen, Probleme mit der digitalen Signatur, Schwierigkeiten mit der Stornierung von derzeit nicht lieferbaren Medikamenten oder regional bedingt eine langsame Internetverbindung.

Wenn etwa ein Patient sein Medikament sofort braucht, in dem Moment aber die Zeit zum Signieren fehlt oder Patienten zu Folgeterminen ihre Versichertenkarte nicht dabei haben, werde das E-Rezept von der ursprünglich beabsichtigten Erleichterung zum zusätzlichen Stressfaktor im ohnehin schon anspruchsvollen Praxisalltag, sagt Praxismanagerin Karola Bommer aus Dankmarshausen, Thüringen: „Wir sind auch bei der Medikamentenverordnung offen für Digitalisierung. Aber Digitalisierungsmaßnahmen müssten näher an der Praxis sein und die dort bestehenden Prozesse berücksichtigen.“

Bommer empfiehlt Praxisteams, technische Neuerungen frühzeitig zu testen, um den Praxisbetrieb möglichst stressfrei zu halten: „Wer frühzeitig herausfindet, ob Veränderungen der Ausstattung und Infrastruktur der Praxis notwendig werden, kann Umstellungen entspannter gestalten.“ WeilPatienten ihre Versichertenkarte jetzt zuverlässiger dabei haben, musste das Praxisteam zum jüngsten Quartalsende kaum noch Versichertenkarten anmahnen. „Das spart uns tatsächlich einige Stunden Zeit“, sagt Bommer. Mit Blick auf den bevorstehenden Sommer weist sie auf einen weiteren Vorteil des E-Rezepts hin: „Wenn jemand abreisebereit am Bahnhof steht und seine Blutdrucktabletten vergessen hat, dann reicht jetzt ein Anruf bei uns in der Praxis und die Medikamente können in jeder Apotheke deutschlandweit abgeholt werden.“

Die Aufklärung der Patienten findet oft erst in der Praxis statt

Die Zusammenarbeit mit Gesetzgeber, gematik und anderen Verantwortlichen fanden ein Viertel der Befragten (25,17 Prozent) sehr gut und berichten von umfassender Information und professioneller Hilfe. Fast zwei Drittel (61,9 Prozent) waren dagegen nicht zufrieden mit der erhaltenen Unterstützung. Neben rein technischen Problemen als Hauptgrund für Probleme (72,73 Prozent) geben etwa 17 Prozent der Befragten an, nicht ausreichend gut informiert worden zu sein.

Die Umfrage legt laut PKV Institut nahe, dass auch die Aufklärung der Patienten zum E-Rezept oft erst in der Praxis passiert: 62 Prozent der Befragten geben demzufolge Patienten sehr häufig Auskunft zum E-Rezept, weitere 24 Prozent häufig und lediglich 11 Prozent nur ab und zu. Insgesamt 53 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Patienten dem E-Rezept gegenüber mehrheitlich aufgeschlossen sind, 34 Prozent erleben mehrheitlich zögerliche Patienten.

Mehr als ein Viertel der Befragten gibt an, dass 25 Prozent ihrer Patienten nach wie vor einen zusätzlichen Ausdruck auf Papier wünschen. „Information, Dialog und gute Erfahrungen fördern die Akzeptanz von Neuerungen“, sagt Bommer. „Allen Startschwierigkeiten zum Trotz helfen MFA und ZFA Patientinnen und Patienten, das E-Rezept zu verstehen und anzunehmen, und leisten damit einen sehr wertvollen Beitrag zum langfristigen Erfolg des E-Rezepts.“

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