Studie aus Japan

Ein Prosit auf die Mundgesundheit

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Zahnmedizin
Der in Bier enthaltene Hopfen soll antimikrobielle und antiinflammatorische Eigenschaften und positive Wirkungen auf die Mundgesundheit haben.

Im Allgemeinen wird dem Konsum von Alkohol keine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Könnte Bier hier die rühmliche Ausnahme sein? Forschende aus Japan berichten über positive Auswirkungen des im Bier enthaltenen Hopfens auf die Mundgesundheit. Gesundheitsfördernd seien laut der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor allem die sogenannten Sekundärmetaboliten, die beim Brauen des Bieres entstehen.

Zu den wichtigsten bioaktiven Verbindungen von Hopfen gehören demnach Polyphenole, Bittersäuren und ätherische Öle. Von den Bittersäuren heben die Forschenden besonders die ⍺- und β-Säuren hervor. Diese sollen die wichtigsten bioaktiven Stoffe beinhalten und anti-kanzerogen sowie antiinflammatorische Eigenschaften haben. Aber auch die ätherischen Öle gelten als antikanzerogen, antiinflammatorisch, schmerzstillend und beruhigend.

Wirksam gegen S. mutans

Den genannten Hopfenbestandteilen werden verschiedene Auswirkungen auf intraorale Mikroorganismen nachgesagt. So zeigen Hopfenbestandteile in Studien eine antibakterielle Aktivität gegen mehrere grampositive Bakterienstämme und insbesondere auf verschiedene Streptokokken-Arten, woraus die Forschenden auf ein antikariogenes Potenzial schließen. Auch gegen einige gramnegative Stämme, wie P. gingivalis, konnte eine gewisse Wirksamkeit nachgewiesen werden.

Im Hopfen enthaltene Phenole sollen der Plaque-Bildung entgegenwirken, während Cyclodextran dazu beitragen könne, einen sauren Speichel-pH-Wert zu senken. Ätherische Öle des Hopfens sollen eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Candida albicans haben und die ⍺-Säure sogar eine leichte antivirale Aktivität gegen Herpes-simplex-Viren aufweisen.

 „Es ist interessant, dass jeder Hopfenbestandteil direkt zur menschlichen Gesundheit beiträgt. Es bleibt jedoch unklar, wie sich die einzelnen Hopfenbestandteile direkt auf die menschliche Gesundheit auswirken und ob diese positiven Ergebnisse die negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums kompensieren“, resümieren die Autorinnen und Autoren [Abiko et al., 2022]. Am Ende heißt es dann wohl: Leber- gegen Mundgesundheit. Immerhin kann man dem nächsten Biergartenbesuch so noch etwas Positives abgewinnen.

Abiko, Y., Paudel, D., & Uehara, O. (2022). Hops components and oral health.Journal of Functional Foods, 92, 105035.

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