EMA prüft Zulassung einer Corona-Pille
Wie die Behörde mitteilt, wurde ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren des oralen antiviralen Arzneimittels Molnupiravir gestartet. Das in Pillenform verfügbare Mittel wurde von Merck Sharp & Dohme zusammen mit Ridgeback Biotherapeutics entwickelt.
Die Phase-3-Studie überzeugt
Anfang Oktober wurden dazu Zwischenergebnisse einer Studie veröffentlicht, denen zufolge das Medikament Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle halbieren könnte: Während einer klinischen Phase-3-Studie wurden 7,3 Prozent von 385 Patienten mit leichten oder mittleren COVID-19-Symptomen, die Molnupiravir erhielten, ins Krankenhaus eingeliefert, meldeten die Unternehmen. Einen Todesfall gab es nicht. In der Placebo-Versuchsgruppe mit 377 Patienten kam es in 14,1 Prozent der Fälle zu einer Krankenhauseinlieferung oder einem tödlichen Verlauf. Acht Patienten starben.
EMA will Überprüfung fortsetzen
Die EMA will weitere Daten zur Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels auswerten. Die Überprüfung soll fortgesetzt werden, bis hinreichende Beweise dafür vorliegen, dass ein formeller Zulassungsantrag eingereicht werden kann. Vor zwei Wochen hatten die Unternehmen bereits eine Notfallzulassung in den USA beantragt.
Derzeit arbeiten einige Pharmakonzerne an antiviralen Medikamenten gegen COVID-19. Molnupiravir gilt als besonders vielversprechend, da es als Pille eingenommen werden kann. Das bereits von der EMA zugelassenen Medikament Remdesivir muss hingegen intravenös verabreicht werden. Die Bewilligung des neuen Medikaments kann noch mehrere Monate in Anspruch nehmen.