Europaparlament votiert für Pläne gegen Arzneimittelengpässe
Die Reform soll den Weg zur Bewältigung Herausforderungen wie Arzneimittelknappheit und Antibiotikaresistenz ebnen. Ziel ist, die Gesundheitsinfrastruktur stärken und die kollektive Widerstandsfähigkeit im Hinblick auf künftige Gesundheitskrisen erhöhen. Das EU-Parlament setzte am vergangenen Mittwoch folgende Schwerpunkte:
Gewährleistung sicherer, wirksamer und hochwertiger Arzneimittel
Förderung der Innovation und Entwicklung von Arzneimitteln, um medizinische Versorgungslücken zu schließen
Förderung der Erforschung neuer antimikrobieller Mittel zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz
Mit Prämien gegen Antibiotikaresistenzen
Um die Forschung und die Entwicklung neuartiger antimikrobieller Mittel zu fördern, wollen die Abgeordneten Markteintrittsprämien und Zahlungen für die Erreichung von Etappenzielen einführen. Diese Prämien sollen durch ein Abonnementen-Modell im Rahmen freiwilliger Vereinbarungen über die gemeinsame Beschaffung ergänzt werden, um Investitionen in antimikrobielle Mittel zu fördern.
Die Parlamentarier befürworten die Einführung eines „übertragbaren Gutscheins für die Unterlagenexklusivität“ für prioritäre antimikrobielle Mittel, welcher einen zusätzlichen Datenschutz von maximal 12 Monaten für ein zugelassenes Produkt vorsieht. Der Gutschein könnte nicht für ein Erzeugnis verwendet werden, für das bereits der maximale Zeitraum für den Unterlagenschutz gilt, und wäre nur einmal auf einen anderen Zulassungsinhaber übertragbar.
Das von der Europäischen Kommission im April 2023 vorgelegte „Maßnahmenpaket Arzneimittel“ umfasst eine neue Richtlinie und eine neue Verordnung. Die vorgeschlagene Überarbeitung soll die Versorgung mit Arzneimitteln verbessern und sie leichter zugänglich und erschwinglicher machen, sowie die Innovationstätigkeit unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der EU-Arzneimittelindustrie steigern und gleichzeitig höhere Umweltstandards fördern.