OralGesundheit Inklusiv – OGI

Fabian Zurnieden erhält OGI-Wissenschaftspreis

nl
Zahnmedizin
Für seine Forschung in betreuten Wohnformen wurde Dr. Fabian Zurnieden von der OGI mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet.

Die Gesellschaft zur Förderung der Oralgesundheit von Menschen mit Behinderungen, seltenen Erkrankungen und Fehlbildungen e.V. (OralGesundheit Inklusiv – OGI) der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe hat im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung am 7. Mai 2025 den OGI-Wissenschaftspreis verliehen. Ausgezeichnet wurde Dr. Fabian Zurnieden, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Behindertenorientierte Zahnmedizin, Department Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Universität Witten/Herdecke, für seine Forschungen zum Thema „Einschätzung der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung in betreuten Wohnformen durch Betreuungspersonen“.

Ziel der Untersuchung war die Identifizierung von Herausforderungen, die die orale Pflege von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf erschweren. Zurnieden erstellte hierfür Fragebögen für Betreuungs- und Pflegepersonen, die in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung arbeiten. Die Studienergebnisse zeigen, dass rund 70 Prozent der Befragten kein einrichtungsinternes Protokoll für die Zahnpflege haben – bei gleichzeitig lückenhafter Ausbildung im in puncto Zahnpflege sowie mangelnder Teilnahme an Fortbildungen (fünf Prozent). 75 Prozent der Pflegekräfte fühlten sich in diesem Bereich unsicher. Vier von fünf Befragten bemängelten die knappe Zeit, die für die unterstützende orale Pflege zur Verfügung steht – insbesondere bei Verweigerungsverhalten der zu pflegenden Personen. Während rund die Hälfte der Einrichtungen eine Kooperation mit einem oder mehreren Zahnärzten pflegte, gab es mancherorts Schwierigkeiten, einen Zahnarzt mit Erfahrung und Bereitschaft zur Behandlung von Menschen mit Behinderung zu finden.

Ziel: Bessere Forschung in einem vernachlässigten Bereich

Mit dem Wissenschaftspreis würdigt die OGI herausragende wissenschaftliche Arbeiten, die sich in besonderer Weise mit der Verbesserung der Mundgesundheit von Menschen mit Behinderungen, seltenen Erkrankungen oder Fehlbildungen beschäftigen. Ziel der Auszeichnung ist es, die Forschung in diesem bisher oft vernachlässigten Bereich der Zahnmedizin zu fördern und innovative Ansätze für eine inklusive zahnärztliche Versorgung zu unterstützen. „Die Bedürfnisse von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf in der Zahnmedizin stehen häufig nicht im Fokus der Forschung. Mit dem OGI-Wissenschaftspreis setzen wir ein Zeichen, dass Teilhabe und Gesundheit auch im Mund beginnen“, betont Prof. Dr. Andreas Schulte, Vorsitzender der Gesellschaft.

Die Preisverleihung fand im feierlichen Rahmen der OGI-Mitgliederversammlung in Münster statt. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert.

Die Gesellschaft OralGesundheit Inklusiv engagiert sich seit vielen Jahren für die Verbesserung der oralen Gesundheitsversorgung von Menschen, die aufgrund von Behinderungen, seltenen Erkrankungen oder Fehlbildungen besondere Herausforderungen erfahren. Mit Projekten, Forschung und politischem Engagement setzt sich die OGI für eine barrierefreie, kompetente und inklusive Zahnmedizin ein.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.