Zusammenarbeit der AOK Nordost und der KZV

Födergelder für zahnärztliche Famulaturen in Mecklenburg-Vorpommern

ck
Politik
Zahnmedizinstudierende, die sich für eine Famulatur in Mecklenburg-Vorpommern entscheiden, werden von der AOK Nordost und der KZV ab 2024 mit einem Fördergeld von insgesamt 70.000 Euro unterstützt.

Wie die KZV und die Krankenkasse mitteilen, ist die Zahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Mecklenburg-Vorpommern seit 2021 um 2,3 Prozent gesunken. Jedes Jahr werden demnach erwa 60 von ihnen künftig in den Ruhestand gehen. Bis 2030 schließen somit mehr als 400 Zahnarztpraxen. „Demgegenüber stehen zu wenige Neueröffnungen oder Übernahmen“, heißt es in der Meldung. Wurden 2012 noch 29 Niederlassungen geschlossen und 20 neu eröffnet, habe sich in den vergangenen fünf Jahren dieses Defizit von 9 auf 176 erhöht.

„Zunehmend wird es schwieriger, zahnärztlichen Nachwuchs für Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen“, berichtet Dr. Gunnar Letzner, Vorsitzender der KZV Mecklenburg-Vorpommern. So beendeten 2022 rund 70 Studierende ihr Zahnmedizinstudium an den Unis Rostock und Greifswald, doch nur wenige blieben. „Viele zieht es nach dem Studium zurück in ihre Heimat“, sagt Letzner. Die Gründe aus Sicht der Absolventinnen und Absolventen: fehlende Infrastruktur (Kita, Schule, Arbeitsplatz für Partner oder Partnerin), weniger Bereitschaft, ins finanzielle Risiko zu gehen und daher Vorziehen des Angestelltenverhältnisses, eine schlechte Work-Life-Balance und die fehlende kulturelle Vielfalt.

Nur wenige Absolventen bleiben

Gemeinsam mit der AOK Nordost hat die KVZ daher einen Weg gesucht, Studierende schon während ihres Studiums für das Arbeiten und Leben in Mecklenburg-Vorpommern zu begeistern. Seit 2023 gehört zum Zahnmedizinstudium eine vierwöchige Famulatur. Wer dieses Praktikum in Mecklenburg-Vorpommern absolviert, den unterstützt die AOK Nordost mit der KZV ab 2024 mit einem Fördergeld von insgesamt 70.000 Euro. Studierende nerhalten also bis zu 300 Euro pro Famulatur.

 „Wer diese wichtige Praxiserfahrung bereits während des Studiums in Mecklenburg-Vorpommern sammelt, entscheidet sich später eher für eine berufliche Zukunft in unserem Bundesland“, betont Michael Hewelt, Fachbereichsleiter für Zahnmedizinische Versorgung bei der AOK Nordost. Er weiß um den Stellenwert der langfristigen Fachkräfteplanung für das Bundesland: „Wir sind als größte Krankenkasse im Land selbst Ausbildungsunternehmen und kennen die Bedarfe vor Ort. Daher haben wir uns entschieden, auch hier zu unterstützen.“

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