Seniorenzahnmedizin auf dem Kongress „Zahnheilkunde 2024“

Der alte Mensch im Fokus

br
Zahnmedizin
Der von der Landeszahnärztekammer Rheinland Pfalz veranstaltete Kongress fand am 12. und 13. April in Mainz statt und bot ein umfassendes wissenschaftliches Programm zur Seniorenzahnmedizin.

Die Senioren seien die einzige Patientengruppe, die ungebrochen wächst, sagte Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, in seinem Vortrag auf dem Kongress „Zahnheilkunde 2024“ und betonte damit die Bedeutung des Kongressthemas für den Berufsstand. Der Kongress „Zahnheilkunde“ wird alle zwei Jahre von der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz (LZK) ausgerichtet – diesmal in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin (DGAZ).

„Das ist ein Fortbildungskongress in besonderen, in schwierigen Zeiten“, sagte Dr. Wilfried Woop, Präsident der Landezahnärztekammer Rheinland-Pfalz in seiner Begrüßungsrede. Er sprach aktuelle Herausforderungen der niedergelassenen Zahnärzte an, insbesondere durch die Budgetierung.

Die wissenschaftlichen Leiter, Prof. Dr. James Deschner, Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung, Universitätsmedizin Mainz, und Prof. Dr. Ina Nitschke, Spezialistin für Seniorenzahnmedizin der DGAZ, Oberärztin der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Universität Leipzig, hatten ein umfangreiches und interdisziplinäres Programm zusammengestellt, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den besonderen Bedürfnissen von Senioren vertraut zu machen.

Multimorbidität und Polypharmazie erfordern ein Zusammenspiel der Experten

Ein Fazit des Kongresses: Um geriatrischen Patienten gerecht zu werden, benötigt man den Austausch mit unterschiedlichen Fachdisziplinen, denn Multimorbidität, Polypharmazie und weitere Probleme erfordern ein Zusammenspiel der Experten.

Sie diskutierten unter anderem: Welche Medikamente nimmt der alte Mensch – welche Risiken entstehen, beispielsweise wenn in der Mundhöhle operiert werden muss? Wie reagiert der Körper auf das Absetzen von Blutverdünnern, die in der Altersgruppe hoch verbreitet sind? Wie funktionieren Kommunikation und Mundpflege bei Demenz? Wie wird die Mundgesundheit in der häuslichen Pflege – die mit Abstand häufigste Betreuungsform – sichergestellt und unterstützt? Wie kann sich die zahnärztliche Versorgung an den alten Menschen und seinen individuellen Bedürfnissen anpassen, um eine Verbesserung der Lebensqualität, etwa der Kaufunktion, zu erzielen?

Neben dem Tagungsprogramm wurde der Forschungspreis der Landeszahnärztekammer an Nachwuchswissenschaftler der Zahnmedizin Mainz verliehen sowie der Karl-Ludwig-Ackermann-Preis für Implantologie.

Abgerundet wurde der Kongress mit Teamprogrammen, Workshops mit praktischen Übungen, etwa in einem Alterssimulationsanzug sowie einer Dentalausstellung. Wieder wurde in den Zahnarztpraxen gesammeltes Gold an den Verein KIKAM gespendet, der die Kinderintensivstation der Unimedizin Mainz unterstützt.

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