Streikwelle im britischen Gesundheitsdienst beendet

Fünf Prozent mehr Lohn für mehr als eine Million Gesundheitskräfte

pr
Tarifeinigung in Großbritannien: Es gibt eine deutliche Lohnerhöhung und eine hohe Einmalzahlung für Mitarbeitende im National Health Service (NHS).

Zehntausende Mitarbeitende im britischen Gesundheitsdienst NHS hatte über Wochen in einer enormen Streikwelle für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gestreikt. Jetzt gibt es eine Einigung zwischen Regierung und Gewerkschaften. Wie die britische Regierung in London mitteilte, sieht die Vereinbarung eine Einmalzahlung von mindestens 1.250 Pfund (das entspricht etwa 1.425 Euro) für das laufende Tarifjahr vor sowie ein Plus von mindestens fünf Prozent ab April. Wie berichtet wird, hatten die größten Gewerkschaften ihren Mitgliedern angeraten, das Ergebnis anzunehmen. Weitere geplante Streiks werden nun ausgesetzt. Mehr als eine Million NHS-Beschäftige würden in Folge der Vereinbarung in den Genuss der Erhöhung kommen, meldete das britische Gesundheitsministerium dazu.

Vergangenen Mittwoch hatten in London Zehntausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, darunter auch viele Assistenzärztinnen und -ärzte, für höhere Löhne demonstriert. Landesweit legten Hunderttausende die Arbeit nieder. Weite Teile des öffentlichen Lebens standen still. Gesundheitsminister Steve Barclay rief die Assistenzärzte auf, wie andere Berufsgruppen dem Angebot zuzustimmen. Seit Monaten legten Arbeitskämpfe auch in verschiedenen Branchen das Land immer wieder lahm.

Streiks beeinträchtigten Gesundheitsversorgung

Anfang Februar hatte der bisher wohl größte Streik in der 75-jährigen Geschichte des Nationalen Gesundheitsdienstes (NHS) begonnen, wie Medien berichteten. Zehntausende Beschäftigte in der Pflege legten die Arbeit nieder, ebenso das Personal von Rettungswagen. Die Patientenversorgung war teilweise beeinträchtigt. Die Pflege-Gewerkschaft Royal College of Nursing (RCN) hatte Lohnerhöhungen gefordert, die nach ihrer Einschätzung der Rekordinflation in Großbritannien von mehr als zehn Prozent gerecht werden sollten. Wie weiter berichtet wurde, hatte der britische Premierminister Richard Sunak die Forderungen als unbezahlbar abgelehnt.

Nach der Einigung zeigte sich Sunak jetzt zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass die Regierung und die Gewerkschaften der Agenda for Change nach mehreren Wochen konstruktiver Gespräche zu einer Einigung gekommen sind, die einen fairen Deal für die NHS-Mitarbeiter bietet und störende Streiks hinter uns lässt“, wird er in der Pressemeldung zitiert. Es sei richtig, die NHS-Mitarbeiter zu belohnen, die während der Pandemie Mut und Hingabe gezeigt hätten und weiterhin „phänomenale Fortschritte bei der Bewältigung von Wartelisten“ machen würden, so Sunak weiter. Wichtig sei, dass dieser Deal auch für den Steuerzahler erschwinglich sei und weiterhin sein Versprechen einlöse, die Inflation zu halbieren.

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