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G7-Gipfel: "Weißhelme sind Quatsch"

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Ebola, Antibiotikaresistenzen, Impfmaßnahmen: Für die G7-Staaten gibt es beim Gipfeltreffen am 7. und 8. Juni auf Schloss Elmau viel zu besprechen - die Tagesordnung der Gesundheitsagenda ist lang. Die Kritikliste der Skeptiker auch.

Der Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika im vergangenen Jahr  hat gezeigt, dass die bisherigen Strukturen angesichts einer solchen Krise überfordert sind. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat daher für den G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft gleich drei große Themen auf die Gesundheitsagenda gesetzt: Die Stärkung der Gesundheitssysteme weltweit, das Thema Antibiotikaresistenzen sowie die Erforschung vernachlässigter Tropenkrankheiten.

Ein großes Problem: Antibiotika in der Tiermast

Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, begrüßt grundsätzlich die Initiative der führenden Wirtschaftsnationen, gegen Antibiotikaresistenzen vorgehen zu wollen. Dennoch fordert er weitere Maßnahmen. Man müsse den Einsatz von Antibiotika, die in der humanmedizinischen Therapie unver­zichtbar seien, in der Veterinärmedizin gänzlich verbieten, sagte Montgomery gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Noch immer würden in der Tiermast doppelt so viele Antibiotika verwendet wie in der Humanmedizin.

Die Hilfsorganisation medico interbational plädiert angesichts der wachsenden Antibiotikaresistenzen für eine globale Gesundheitspolitik. Die Gesundheitsagenda konzentriere sich nur auf die Behandlung von Symptomen, kritisiert medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer. Statt sich mit den Ursachen von globalen Gesundheitskrisen zu beschäftigen, verfolgten die Gipfelteilnehmer eine "reine Symptombehandlung."

"Keine Parallelstrukturen aufbauen. Wir müssen die Ursachen bekämpfen"

Gebauer spricht sich zudem gegen den Vorschlag der Bundesregierung aus, eine Health Emergency Reponse Work Force, die sogenannten Weißhelme, zur schnelleren Seuchenbekämpfung einzurichten.

"Seuchenbekämpfung ist eine Frage der gesundheitsfördernden Sozialpolitik“, erläutert Gebauer. Deshalb gehe es jetzt darum, über Wege zu diskutieren, in Ländern wie Sierra Leone nachhaltige Gesundheitssysteme einzurichten und die Weltgesundheitsorganisation zu stärken statt Parallelstrukturen für den Notfall aufzubauen. Auch zur Bekämpfung wachsender Antibiotikaresistenzen seien nachhaltige öffentliche Gesundheitssystem das beste Mittel, so der medico-Geschäftsführer.

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