Gelbes Heft enthält Verweise zum Zahnarzt
Im "Gelben Heft" werden im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) die Kinderuntersuchungen sowie spezielle Früherkennungsuntersuchungen dokumentiert.
Den Beschluss zu den Verweisen hatte die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dem wichtigsten GKV-Beschlussgremium erwirkt. Im Rahmen der Rechtsaufsicht hatte das Bundesministerium für Gesundheit allerdings um eine ergänzende Stellungnahme zu Fragen des Datenschutzes bei der Befunddokumentation der Schwangerschaftsanamnese gebeten. Das hatte das Inkrafttreten der gesamten Regelung verzögert.
Zwischenzeitlich hatte die KZV Rheinland-Pfalz in der Region Pirmasens-Zweibrücken bereits ein Pilotprojekt aufgezogen. 65 Zahnärzte untersuchen dort Babys und Kleinkinder im Zeitraum der U5, U6 und U7 (zm-online:"Man will doch das Kind schützen").
Wichtiger Schritt zu einer besseren Versorgung der kleinsten Patienten
Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der KZBV: „Aus vertragszahnärztlicher Sicht sind besonders die neuen Verweise wichtiger Schritt zur Verbesserung der Versorgung. Auf Initiative der KZBV befasst sich der G-BA aber noch in weiteren Beratungen mit den kleinsten Patienten in der Praxis. Auf Basis des zahnärztlichen Konzeptes zur Vermeidung frühkindlicher Karies hat die KZBV im vergangenen Jahr beantragt, bestehende zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen zu erweitern.“
Ziel der Zahnärzte: Reduktion der frühkindlichen Karies
Über die bisherige Richtlinie hinaus, die die erste zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung im dritten Lebensjahr vorsieht, sollen künftig schon früher im Kleinkindalter Untersuchungen eingeführt werden.
„Das trägt dazu bei, das übergeordnete Ziel der Zahnärzteschaft zu erreichen, frühkindliche Karies im Rahmen der GKV auf breiter Front zu reduzieren. Nun obliegt es zunächst dem G-BA, Art und Umfang der Leistungen sowie Altersgrenzen und Häufigkeit der neuen Untersuchungen vor dem 30. Lebensmonat zu bestimmen. Die entsprechenden Beratungen dazu sowie zu Effekten der Therapeutischen Fluoridierung dauern noch an. Erst im Anschluss können wir mit den Kassen dann im Bewertungsausschuss über die jeweilige Bewertung verhandeln", erläuterte Eßer.
Ursprünglich sollte die neue Kinderrichtlinie zum 1. Juli in Kraft treten. Das Bundesgesundheitsministerium hatte im Rahmen der Rechtsaufsicht jedoch um eine ergänzende Stellungnahme gebeten, so dass der ursprüngliche Zeitplan der Veröffentlichung nach hinten rutschte. Dabei ging es vor allem um die Befunddokumentation der Schwangerschaftsanamnese. Der G-BA hat daraufhin klarstellende Änderungen ergänzt, die das BMG nicht beanstandete. Die geänderte Kinderrichtlinie trat jetzt zum 1. September endgültig in Kraft, das Gelbe Heft steht damit gleichzeitig zur Verfügung.
Hier geht's zur Themenseite ECC