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Geld für ambulante Behandlungen

jt/dpa
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Rund 300 Milliarden Euro werden jährlich in das Gesundheitssystem investiert. Die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern fordern eine bessere Bezahlung ambulanter Behandlungen.

Laut Wolfgang Gagzow, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, bekommen die niedergelassenen Ärzte für eine ambulante Behandlung 15,60 Euro. Derzeit bestehe das Angebot, den Kliniken für eine ambulante Behandlung zu den üblichen Öffnungszeiten der Praxen 4,21 Euro zu geben. "Wenn wir das nicht annehmen, bekommen wir gar nichts", fügte Gagzow hinzu.

Kliniken sollen nur stationär behandeln

Grundlage für diese Berechnungen sei der Einheitliche Bewertungsmaßstab für Ärzte (EBM). Gagzow: "Die Sinnhaftigkeit des Systems erschließt sich mir immer weniger, je länger ich damit zu tun habe." Laut Gesetzgeber sollen sich die Kliniken ausschließlich um die Patienten kümmern, die eines stationären Aufenthalts bedürfen, während die Ambulanz die Sache der Kassenärzte ist, sagte Gagzow.

Volle Ambulanzen

Die Realität sehe jedoch anders aus. Gagzow: "Nicht nur am Wochenende oder nach Feierabend sind die Krankenhausambulanzen voll." Die Krankenhäuser machten also notgedrungen die Arbeit der niedergelassenen Ärzte.

Die Krankenhausgesellschaft fordert deshalb faire Bedingungen. Am Dienstag treffen sich die Vertreter der Krankenhäuser zu ihrer 30. Mitgliederversammlung in Rostock. Die jetzigen Zustände führten dazu, dass in den Kliniken überlastetes und gestresstes Personal arbeitet. Das sähe ganz anders, wenn der Gesetzgeber endlich anerkennen würde, wie die Realität aussieht.

Es ist immer jemand da

Die Patienten kämen zur ambulanten Versorgung ins Krankenhaus. Der Grund dafür ist Gagzow zufolge einfach: "Es ist immer jemand da und zudem können sie gleich weiterbehandelt werden, wenn es schlimmer ist als gedacht." 

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 39 Krankenhäuser mit rund 10.000 Betten. 18.500 Mitarbeiter, darunter 3.000 Ärzte, versorgen jährlich über 400.000 Patienten in Verbindung mit einer stationären Aufnahme im Krankenhaus. Zudem werden rund eine Million ambulante Behandlungen gezählt.

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