„Gesund beginnt im Mund – Zündstoff”
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) betont) anlässlich des Tags der Zahngesundheit 2021 die Brisanz der chronischen Entzündung des Zahnhalteapparats: „Sie ist neben Karies die häufigste und bekannteste Erkrankung des Mundraums und kann starke Auswirkungen auf unsere Allgemeingesundheit haben”, warnt der BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz.
Der Tag der Zahngesundheit
Der Tag der Zahngesundheit
Rund zehn Millionen Deutsche sind von der chronischen Entzündung des Zahnhalteapparats betroffen, oftmals ohne es zu wissen. Dabei kann die Erkrankung zu verschiedenen Wechselwirkungen führen, die Folgen für den ganzen Organismus haben können. Die Krankheit kann aber auch die Ernährung, das Sprechen, das Selbstbewusstsein und das Wohlbefinden der Patienten negativ beeinflussen, informieren die Organisatoren des Aktionstags.
Mundhygiene, Ernährung und Rauchverzicht sind entscheidend
„Eine Parodontitis kann behandelt werden. Zähne können durch eine gezielte Vorsorge bis ins hohe Alter erhalten bleiben – ein zahnloser Lebensabend ist also kein unvermeidbares Schicksal”, sagt Benz. „Das geht aber nur, wenn das Bewusstsein für diese ,stille Erkrankung’ da ist. Und wenn die Patientinnen und Patienten mitmachen und am Ball bleiben. Prävention bedeutet regelmäßige Mundhygiene, zweimal am Tag Zähneputzen, Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten anwenden und die Praxis regelmäßig zur Prophylaxe und zur professionellen Zahnreinigung (PZR) aufsuchen.” Neben einer sorgfältigen Mundhygiene trägt auch eine gesunde Ernährung sowie Rauchverzicht zur erfolgreichen Therapie bei Parodontitis bei.
Damit ein langfristiger Therapieerfolg erreicht werden kann, bedarf es einer strukturierten Nachsorge. Vor diesem Hintergrund befürwortet der Arbeitskreis die neuen Kassenleistungen, auf die parodontal erkrankte, gesetzlich Versicherte seit dem 1. Juli 2021 Anspruch haben.
„Die wesentliche Neuerung ist die Unterstützende Parodontitis-Therapie, kurz UPT”, erklärt Referatsleiter beim GKV-Spitzenverband Dr. Michael Kleinebrinker. „Im Rahmen der UPT werden der Parodontalzustand untersucht, die Mundhygiene kontrolliert und bei Bedarf eine Anleitung zur Zahnpflege gegeben. Außerdem werden alle Zähne gereinigt und Zahnfleischtaschen ab einer bestimmten Tiefe behandelt. Versicherte haben zukünftig nach ihrer Parodontitis-Behandlung regelhaft für zwei Jahre Anspruch auf eine UPT.” Ebenso ist neu: Pflegebedürftige mit einem Pflegegrad und Menschen mit Beeinträchtigungen, die Eingliederungshilfe beziehen, benötigen für eine Parodontitis-Behandlung keine Genehmigung ihrer Krankenkasse mehr.
Frühzeitige förderung ist das Ziel
Regelmäßige und sorgfältige Mundhygiene sollte möglichst früh erlernt werden. Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche so früh wie möglich und altersgerecht heranzuführen, um Parodontitis vorzubeugen. „Die aktuelle Studienlage lässt Rückschlüsse zu, dass fortbestehende Zahnfleischentzündungen im Kindes- und Jugendalter das Risiko für eine Parodontitis im Erwachsenenalter fördern können. Umso mehr Bedeutung kommt daher der frühen Wissensvermittlung und Motivation zur Mundhygiene im Rahmen der Individualprophylaxe in der Zahnarztpraxis und der Gruppenprophylaxe in Kindertagestätten und Schulen zu”, betont der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG).
Auch der Verein für Zahnhygiene (VfZ) sieht das ähnlich: „Zahnfleischerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen bergen Zündstoff für die Zahngesundheit im restlichen Leben. Zum Tag der Zahngesundheit 2021 lautet unser Appell daher, Heranwachsende mit Phantasie und Engagement dabei zu unterstützen, die Mundhygiene fest in ihrem Tagesablauf zu verankern. So erwerben sie eine Kompetenz, von der sie für immer profitieren werden”, sagt der Geschäftsführer des VfZ Dr. Christian Rath.
#zündstoff – Bitte weitersagen!
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