Gesundheitsausgaben 2021: Staat zahlte deutlich mehr
Insgesamt stieg der Anteil der staatlichen Zuschüsse und Transfers – zu denen neben dem jährlichen Bundeszuschuss zum Gesundheitsfonds auch die Beihilfen der öffentlichen Arbeitgeber zählen – gegenüber dem Jahr 2020 um 1,6 Prozentpunkte auf 17,5 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben von 465,9 Milliarden Euro.
Ursächlich für den Anstieg seien Bundeszuschüsse zur Bekämpfung der Coronapandemie gewesen, heißt es. Die Statistiker schlüsselten die Kosten wie folgt auf:
Als direkten Bundeszuschuss (re-)finanzierte der Bund über den Gesundheitsfonds im Jahr 2021 unter anderem 17,2 Milliarden Euro für Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser, Schutzmasken nach der Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung, Testungen nach der Coronavirus-Testverordnung und für Aufwendungen in Impfzentren.
Im Rahmen eines ergänzenden Bundeszuschusses zahlte der Bund 5,0 Milliarden Euro für weitere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung.
Die zentrale Beschaffung von Impfstoffen bezuschusste der Bund mit rund 3,5 Milliarden Euro.
Zudem erstattete der Bund 1,0 Milliarden Euro der coronabedingten Ausgaben der sozialen Pflegeversicherung.
Wichtigste Säule der Finanzierung bleibt die Sozialversicherung
Über die Sozialversicherungsbeiträge finanzierten sich laut der Statistik im Betrachtungszeitraum 286,8 Milliarden Euro laufende Gesundheitsausgaben in Deutschland. Zwar bedeutete das im Vergleich zum Jahr 2020 einen Rückgang um 1,1 Prozentpunkt, sie bildeten mit einem Anteil von 61,6 Prozent jedoch weiterhin die wichtigste Finanzierungsquelle.
Hier differenzierte das Statistische Bundesamt wie folgt:
Mit 113,7 Milliarden Euro beziehungsweise 24,4 Prozent finanzierten im Jahr 2021 die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber über ihre Sozialversicherungsbeiträge den größten Teil der laufenden Gesundheitsausgaben.
Die Beiträge der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ergaben in Summe 111,7 Milliarden Euro (24,0 Prozent).
Die sonstigen Sozialversicherungsbeiträge wie etwa Krankenversicherungsbeiträge, die von den Rentenversicherungsträgern für Rentnerinnen und Rentner gezahlt werden, deckten mit 61,4 Milliarden Euro 13,2 Prozent ab.
Pflichtprämien der PKV machen 6,4 Prozent aus
Die sonstigen inländischen Einnahmen, zum Beispiel Zahlungen der privaten Haushalte für ambulante und stationäre Pflege, schlugen mit einem Volumen von 61,9 Milliarden Euro (13,3 Prozent) zu Buche.
Durch Pflichtprämien, etwa für die private Krankheitsvollversicherung, finanzierten sich 29,8 Milliarden Euro (6,4 Prozent) der Gesundheitsausgaben in 2021, durch freiwillige Prämien beispielsweise für Krankenzusatzversicherungen 5,9 Milliarden Euro (1,3 Prozent).