Statistisches Bundesamt veröffentlicht Berechnung

Gesundheitsausgaben steigen um 7,5 Prozent

LL
Gesellschaft
Im Durchschnitt beliefen sich die Gesundheitsausgaben pro Kopf auf 5.699 Euro in 2021. Das ist ein Anstieg um 7,5 Prozent im Vergleich zu 2020 und insgesamt der stärkste Anstieg seit Berechnung.

Insgesamt sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland 2021 auf 474,1 Milliarden Euro gestiegen. Das sind 5.699 Euro pro Einwohner. Die Ausgaben waren mit 33,1 Milliarden Euro um 7,5 Prozent höher als im ersten Pandemiejahr 2020. Laut den Angaben des Statistischen Bundes­amts (Destatis) lag der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2021 bei 13,2 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als 2020.

Ausgaben im Zusammenhang mit der Pandemie hatten auch im Jahr 2021 einen großen Einfluss auf die Gesundheitsausgaben. Sie trugen wesentlich dazu bei, dass die Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 31,3 Prozent von 9,8 Milliarden Euro auf 40,9 Milliarden Euro stiegen. Diese waren bereits 2020 um 71,7 Prozent beziehungsweise 13,0 Milliarden Euro gegenüber dem Vorpandemiejahr 2019 gestiegen. Der Anteil der öffentlichen Haushalte an den Gesundheitsausgaben belief sich damit im Jahr 2021 auf 8,6 Prozent. Im Jahr 2019 hatte er noch bei 4,4 Prozent gelegen. Allein über den Gesundheitsfonds wurden 2021 rund 17,4 Milliarden Euro für die Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgegeben. Diese Ausgaben hat der Bund größtenteils erstattet.

Gesetzliche Krankenversicherung trug mehr als die Hälfte der Gesundheitsausgaben

Mit einem Ausgabenanteil von 53,8 Prozent war die gesetzliche Krankenversicherung auch im Jahr 2021 größter Träger im Gesundheitswesen. Ihre Ausgaben beliefen sich auf 255,2 Milliarden Euro und lagen somit 5,7 Prozent oder 13,7 Milliarden Euro über denen des Jahres 2020.

Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck waren 2021 mit 60,2 Milliarden Euro oder 12,7 Prozent der Gesundheitsausgaben der zweitgrößte Ausgabenträger. Im Vorjahresvergleich wiesen sie einen Ausgabenanstieg von 5,3 Prozent beziehungsweise 3,0 Milliarden Euro auf.

Die soziale Pflegeversicherung hatte einen Anteil von 10,9 Prozent an den Gesundheitsausgaben. Im Vergleich zu 2020 verzeichnete sie mit einem Plus von 9,5 Prozent oder 4,5 Milliarden Euro auf 51,7 Milliarden Euro den stärksten Ausgabenanstieg nach den öffentlichen Haushalten.

Die Ausgaben der privaten Krankenversicherung stiegen um 3,7 Prozent oder 1,3 Milliarden Euro auf 36,7 Milliarden Euro. Auf sie entfielen 7,7 Prozent der Ausgaben.

Mit 54 Prozent trugen die gesetzlichen Krankenkassen den größten Anteil der Gesundheitsausgaben im zweiten Pandemiejahr.

Impfkampagne verursachte 22,9 Prozent der Corona-Ausgaben

30,6 Milliarden Euro der Gesundheitsausgaben im Jahr 2021 standen als laufende Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. 2020 waren es noch 18,2 Milliarden Euro. Den größten Ausgabenposten bildeten hier mit 9,9 Milliarden Euro und einem Anteil von 32,3 Prozent die Ausgaben für Tests im Sinne der Testverordnung oder Tests beispielsweise in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Praxen. Nicht mitgerechnet sind die sogenannte Selbsttests. Ausgleichszahlungen für pandemiebedingte Einnahmeausfälle beispielsweise der Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen oder Heilmittelerbringer sowie Corona-Prämien summierten sich auf 9,3 Milliarden Euro oder 30,6 Prozent.

Die Impfkampagne verursachte im Jahr 2021 Ausgaben von 7,0 Milliarden Euro, das waren 22,9 Prozent der laufenden Ausgaben im Zusammenhang mit der Pandemie. Die Impfdosen wurden grundsätzlich zentral beschafft, aus Bundesmitteln finanziert und beispielsweise den Impfzentren, Arztpraxen und Betrieben bereitgestellt. 

Für das Jahr 2022 wird auf Basis bereits vorliegender und fortgeschriebener Werte ein weiterer Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 498,1 Milliarden Euro geschätzt. Das wären 24 Milliarden Euro oder 5,1 Prozent mehr als im Jahr 2021. In Bezug auf die Pandemie werden wieder insbesondere die Ausgaben für Testungen und die Impfkampagne einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Gesundheitsausgaben haben.

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