GPS-Effekt für Gesundheitsdaten
"Mit Blick auf die kommenden Jahre müssen wir in der Versorgungsforschung über die Abrechnungsdaten hinausdenken", sagte Gassen auf der Digital-Health-Tagung des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI). "Bis durch die Zusammenführung notwendiger Daten ein GPS-Effekt auftreten kann, muss in Aufbauarbeit investiert werden."
Routinedaten werden dezentral gesammelt
Das ZI und seine Träger (KBV und KVen) hätten ein Interesse daran, die Diskussion über eine Weiterentwicklung der notwendigen Infrastruktur anzustoßen, betonte Gassen weiter. Ohne eine moderne Infrastruktur bliebe die Versorgungsforschung in Deutschland hinter ihren Möglichkeiten weit zurück. Bisher sei man in Deutschland allein auf Abrechnungsdaten angewiesen, die derzeit sektorenspezifisch und dezentral gesammelt würden. Nötig sei aber eine zentrale Erfassung, bei der auch Sozialdaten eingeschlossen sein sollten.
Zusammenführung von Daten bringt größeren Nutzen
Gesundheitsbezogene Daten zum Alltagsverhalten und zu Erkrankungen würden zunehmend über mobile Technologien erfasst, heißt es beim ZI dazu. Der Bestand an klinischen Daten wachse. Eine Nutzung dieser Daten für die Versorgungsforschung finde derzeit nicht statt. Diese basiere bislang auf fraktionierten Routinedaten. Wenn die Routinedaten aber mit den über Apps und Sensoren erhobenen Daten, mit Informationen aus elektronischen Patientenakten sowie den Datenbeständen von Registern und Kohorten für die Versorgungsforschung verbunden würden, dann wäre der Standort Deutschland in der Gesundheitsforschung weltweit führend.