Grippewelle verursacht Engpass bei Blutspenden
Im Januar war es bereits ein Minus von 16,5 Prozent, sagte der Sprecher des DRK-Blutspendedienstes, Friedrich Düppe. Auch die Staatlich-kommunalen Blutspendedienste (StKB) als zweitgrößter Versorger und der private Blutspendedienst Haema sprachen von Engpässen.
An diesem Mittwoch veröffentlicht das Robert Koch-Institut in Berlin die neuesten Grippezahlen. In weiten Teilen Deutschlands sei die Zahl der Grippefälle stark erhöht, nur der Süden sei etwas weniger betroffen. Engpässe bei Blutkonserven gebe es vor allem im Osten Deutschlands, in Rheinland-Pfalz, im Saarland und im südlichen Nordrhein-Westfalen, sagte Düppe.
Die Spendenbereitschaft ist zu gering
In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel würden täglich 3.800 Blutkonserven benötigt, auf Lager seien noch 4.000. "Diese Engpässe sind saisonal bedingt, hängen aber auch mit der zu geringen Spendenbereitschaft der Menschen zusammen." Derzeit würden nur 2,5 bis 3 Prozent der Erwachsenen Blut spenden. "Für eine sichere Versorgung wären aber 5 bis 6 Prozent notwendig."
Gabriele Hutschenreuter von den staatlich-kommunalen Blutspendediensten sagte, durch die Grippewelle, den Karneval und das strenge Winterwetter seien die Blutreserven zusammengeschmolzen. Die seien ohnehin "am unteren Limit".
Depots schwinden
Der medizinische Vorstand des Leipziger Unternehmens Haema, Knud-Peter Krause, rief zu Blutspenden auf. "Obwohl wir uns auf solche Zeiten einstellen, schwinden unsere Blutreserven in den Depots zunehmend." Zudem seien Blutpräparate nur begrenzt haltbar und könnten je nach Art der Konserve nur zwischen 4 und 49 Tagen nach der Spende an Patienten weitergegeben werden.
Nach Schätzungen deckt das DRK 75 bis 80 Prozent der Blutspenden in Deutschland ab, die StKB 15 Prozent und die privaten Blutspendedienste 5 Prozent.