Großbritannien schränkt Werbung für Junkfood ein
Die am 3. Juni im Parlament festgelegten Verordnungen traten am 1. Oktober in Kraft. Ziel ist, die Fettleibigkeit bei Kindern zu senken. Der Speiseplan von Kindern in Großbritannien werde damit um geschätzt 7,2 Milliarden Kalorien reduziert, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Die Regierung hat ein Klassifizierungssystem eingeführt, um zu definieren, welche Lebensmittel und Getränke als ungesund eingestuft werden.
Preis- oder Multibuy-Aktionen für diese Produkte sind ebenfalls verboten
Preis- oder Multibuy-Aktionen für ungesunde Lebensmittel und Getränke, wie „kaufen Sie eins, erhalten Sie zwei“, sind dann ebenfalls untersagt. Die Beschränkungen gelten für Supermärkte, größere Geschäfte und Online-Händler. Ein vollständiges Verbot von Online-Werbung für diese Produkte folgt ab Januar.
Auf lange Sicht sollen dadurch auch Milliarden Pfund an Behandlungskosten im britischen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS) eingespart werden können. Laut Behördenangaben leidet inzwischen jedes zehnte Kind im Alter von vier Jahren an Fettleibigkeit. Jedes fünfte hat im Alter von fünf Jahren bereits Karies.
In Deutschland wollte 2023 der damalige Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) ein Werbeverbot für ungesunde Nahrungsmittel einführen, um Kinder und Jugendlich vor den negativen Konsumfolgen zu schützen. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der FDP und wurde nicht umgesetzt. Die Bundesregierung hat aktuell keine solchen Vorhaben in Planung.