Großbritannien verbannt Einweg-E-Zigaretten
Ab dem 1. Juni ist der Vertrieb einmalig genutzter E-Zigaretten im Vereinigten Königreich verboten. Das Verbot gilt für alle Läden, Onlineshops und Lieferketten. Bereits im Januar 2024 wurde das Verbot angekündigt, nun tritt das Gesetz in Kraft. Gleichzeitig plant die Regierung ein dauerhaftes Tabak-Verkaufsverbot für alle Personen ab dem Jahrgang 2009 – ein radikaler Schritt in Richtung rauchfreie Generation.
Jede Woche werden 8,2 Millionen Einweg-Vapes weggeworfen
Eine Studie des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS ergab, dass im Jahr 2024 fast ein Viertel der 11- bis 15-Jährigen bereits Erfahrungen mit E-Zigaretten gemacht hatte. Rund jeder Zehnte dampfte sogar schon regelmäßig. Vor allem das ansprechende Design und die süßen Geschmacksrichtungen machen die Produkte für Minderjährige attraktiv.
Nach Regierungsangaben werden in Großbritannien jede Woche rund 8,2 Millionen Einweg-Vapes weggeworfen – das entspricht etwa 13 Stück pro Sekunde. Ein Großteil davon landet in Parkanlagen, auf Gehwegen oder im Restmüll. Die Geräte enthalten kleine Lithiumbatterien, Schwermetalle und Kunststoffe, die schwer recycelbar sind und bei falscher Entsorgung eine Gefahr darstellen.
Ab 2027 dürfen vor 2009 Geborene keinen Tabak mehr kaufen
Mit der „Tobacco and Vapes Bill“ („Tabak- und Vape-Gesetzentwurf“) soll der Kauf von Tabak dauerhaft für alle untersagt werden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden.
Der Gesetzentwurf befindet sich im parlamentarischen Verfahren und könnte zum 1. Januar 2027 in Kraft treten – pünktlich zum 18. Geburtstag der ersten betroffenen Jahrgänge. Der Entwurf sieht vor, das Verkaufsalter für Tabakprodukte jährlich um ein Jahr anzuheben, so dass künftig niemand mehr legal Zigaretten erwerben kann, der am oder nach dem Stichtag geboren wurde.
Ein vollständiges Verbot von E-Zigaretten ist bislang jedoch auch durch die „Tobacco and Vapes Bill“ nicht geplant. Weitere Einschränkungen bei Verpackung, Werbung und Aromen sollen Jugendliche jedoch besser schützen. Ziel ist, die Attraktivität von E-Zigaretten zu verringern, ohne erwachsenen Rauchern den Zugang zu Alternativen ganz zu verwehren.