Großbritannien weitet Zuckersteuer auf Milchmixgetränke aus
Seit 2018 gibt es in Großbritannien eine Zuckersteuer auf Softdrinks. Nun weitet die Regierung die Steuer auf gesüßte Milchmixgetränke aus, darunter gezuckerte Milchshakes, aromatisierte Milch, gesüßte Joghurtdrinks, Schokoladenmilch und trinkfertige Kaffees. Herstellern bleibt bis zum 1. Januar 2028 Zeit, den Zuckergehalt ihrer Produkte zu reduzieren – andernfalls müssen sie künftig die Abgabe entrichten. Die Grenze für zugesetzten Zucker wird von 5 g auf 4,5 g pro 100 ml gesenkt.
Nach Angaben des Gesundheits- und Finanzministeriums können durch die Erweiterung der Zuckersteuer täglich rund 17 Millionen Kalorien eingespart werden. Denn die bisherigen Erfahrungen mit der Zuckersteuer zeigen deutliche gesundheitliche Effekte: Seit Einführung der Abgabe sank der Zuckergehalt der betroffenen Getränke zwischen 2015 und 2024 um fast 50 Prozent.
Rückgang der Krankenhausweisungen wegen schwerer frühkindlicher Karies um 28 Prozent
Gleichzeitig gingen die Krankenhauseinweisungen wegen schwerer frühkindlicher Karies zurück – um über 28 Prozent bei Null- bis Vierjährigen und um mehr als fünf Prozent bei Fünf- bis Neunjährigen. Karies bleibt in Großbritannien dennoch die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei Kindern im Alter von fünf bis neun Jahren.
Gesundheitsminister Wes Streeting betont, dass ein gesunder Start ins Leben insbesondere Kindern aus sozial benachteiligten Familien zugutekomme. Eine konsequente Reduktion von Zucker im Lebensmittelangebot sei zentral, um Karies, Übergewicht und damit verbundene Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs vorzubeugen.
„Karies ist der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen bei Kleinkindern. Gerade jetzt ist es an der Zeit, dass die Regierung bewährte Maßnahmen verstärkt und schneller umsetzt.“
Eddie Crouch, Vorsitzender der British Dental Association
Mit der Ausweitung der Abgabe hofft die britische Regierung, nahezu 14.000 Fälle von Adipositas bei Erwachsenen und etwa 1.000 Fälle bei Kindern verhindern zu können – und gleichzeitig das Gesundheitssystem zu entlasten.



