Zum Internationalen Frauentag am 8. März

Gründerinnen starten kleiner (aber investieren später mehr)

LL/pm
GesellschaftPraxisGründung
Ärztinnen, Zahnärztinnen und Apothekerinnen dominieren die Versorgung, doch wenn es um die Niederlassung geht, zeigen sie sich finanziell zurückhaltender als ihre männlichen Kollegen.

Eine  Analyse der apoBank zum Niederlassungsverhalten von Ärztinnen, Zahnärztinnen und Apothekerinnen zeigt: Die meisten Frauen investieren nach wie vor zunächst weniger bei der Praxisübernahme oder -gründung als die Männer. "Frauen übernehmen eher kleinere Praxen und Apotheken mit niedrigeren Kaufpreisen. Sie starten gerne klein, sind aber durchaus offen für zukünftige Kooperationen", bestätigt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Konzernstrategie und Gesundheitsmarkt bei der apoBank.

Zahnärztinnen kaufen günstiger und investieren dann mehr

In der Zahnärzteschaft übernehmen Frauen im Vergleich zu ihren Kollegen eher kleinere Praxen und zahlen niedrigere Kaufpreise. Im Jahr 2020 investierten sie für die Übernahme einer Einzelpraxis durchschnittlich 162.000 Euro, während Männer mit durchschnittlich 251.000 Euro fast 90.000 Euro mehr ausgaben. Eine detaillierte Auswertung nach Preissegmenten zeigt, dass 39 Prozent der Männer, aber nur 16 Prozent der Frauen einen Übernahmepreis von mehr als 250.000 Euro zahlten.

Anders sieht es bei den weiteren Investitionen in die übernommene Praxis aus: Hier lagen Gründerinnen laut apoBank mit 170.000 Euro über den Durchschnittsinvestitionen der Männer (166.000 Euro) und gaben dafür im Schnitt sogar mehr aus als für den Kaufpreis ihrer Praxis.

Gender-Gap bleibt bei den Hausärztinnen

Bei den Hausärztinnen und Hausärzten betrug die Differenz bei den Anfangsinvestitionen im Analysezeitraum 2019/2020 knapp 23.000 Euro. Ärztinnen zahlten durchschnittlich insgesamt 159.900 Euro und Männer 182.600 Euro für die Praxisübernahme. Laut Analyse steigt die Investitionsbereitschaft hier jedoch vor allem bei den Frauen stetig an.

Apothekerinnen sind dicht an den den Apothekern

Apothekerinnen investierten 2019 erstmalig im Durchschnitt mehr in die Existenzgründung als ihre männlichen Kollegen – im Folgejahr drehten sich die Unterschiede im Investitionsverhalten dann allerdings wieder zugunsten der Vorjahre. So zahlten Frauen 2020 für die Übernahme ihrer ersten eigenen Apotheke inklusive aller Investitionen mit 643.000 Euro im Schnitt etwas weniger als Männer (703.000 Euro).

Bezogen auf die Übernahmepreise sind insgesamt aber hochpreisige Apotheken ab 600.000 Euro für beide Geschlechter von Interesse: Knapp jede dritte Existenzgründerin (30 Prozent) und gut jeder dritte Existenzgründer (35 Prozent) übernahm 2020 eine Apotheke in diesem Kaufpreissegment.

In eigener Sache:Der Internationale Frauentag am 8. März ist in Berlin ein gesetzlicher Feiertag. Die zm-Redaktion hat deshalb morgen frei.

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