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"Hebammen weisen auf Nuckelflaschenkaries hin"

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In Hamburg findet der Hebammen-Jahreskongress statt. Inwiefern die "Mundgesundheit" ein Thema für Hebammen ist, erzählt Susanne Steppat, Präsidiumsmitglied des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) im Interview.

Frau Steppat, inwiefern ist "Mundgesundheit" ein Thema in der Hebammenarbeit?

Susanne Steppat:

Hebammen beraten Schwangere und junge Mütter in allen Fragen, die sie selbst und die Gesundheit des Neugeborenen betreffen. In der Schwangerschaft geht es dabei auch um die Mundgesundheit der Mutter, später ist alles "rund um das Baby" Hauptthema.

Und wie können Hebammen hier aufklären? 

Das Stillen beziehungsweise die Ernährung mit Muttermilch (natürlich auch mit Muttermilchersatzprodukten) steht am Anfang des Wochenbettes im Mittelpunkt der Beratungen. Dazu gehört beispielsweise auch der Gebrauch von Schnullern. Später ist auch die Einführung von Beikost ein Thema. Da weisen Hebammen auf die Entstehung von Nuckelflaschenkaries hin.

Ebenso sehen wir natürlich auch die großen Geschwisterkinder und versuchen auch dort - mit umsichtiger Beobachtung und sensiblen Hinweisen - auf ungünstiges Verhalten einzugehen.

Was erhofft sich der DHV in der Zusammenarbeit mit den Zahnärzten? 

Zunächst einmal möchte ich voranstellen, dass die Zahnärzte auf den Deutschen Hebammenverband zugegangen sind. Sie haben wahrgenommen, dass Hebammen zuverlässige Bündnispartnerinnen sind und Informationen sowie praktische Tipps in die Familien tragen können. Und das, bevor überhaupt andere Ärzte als Pädiater die Kinder in der Praxis sehen. Wir freuen uns als Verband darüber, die Zahnärzte als uns nahe stehend zu wissen. Unsere Berufsgruppen können weitgehend uneingeschränkt an einem Strang ziehen.

Für uns ist es ein Anliegen, kleinere Schulungseinheiten zum Thema Mundgesundheit bei Mutter und Kind gemeinsam zu erarbeiten, ohne dass Interessen der Industrie dahinter stehen. Diese Einheiten sollen sowohl für Hebammen als auch für Eltern nutzbar sein.

Das ist uns bereits ausgezeichnet bei einem Comic zum Thema Zahnpflege und „Essen und Trinken“ gelungen. Damit werden gezielt Menschen erreicht, die nicht gerne lesen oder es nicht gut können. Aufgrund der Finanzierung der Druckkosten durch die BZÄK kann das Infoblatt kostenfrei abgegeben werden. Das war eine schöne, unkomplizierte Zusammenarbeit - ich hoffe auf weitere erfolgreiche Aktionen.

Initiiert durch die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und CP GABA findet am 2. Mai auf dem Deutschen Hebammenkongress das Symposium "Gesund beginnt im Mund" statt. Damit setzt die "Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland" ihre interdisziplinäre Aufklärungsarbeit zur Prävention von frühkindlicher Karies fort. Das Symposium unter der Leitung von BZÄK-Vizepräsident Prof. Dietmar Oesterreich und Susanne Steppat, DHV-Präsidiumsmitglied, steht im Zeichen der fachübergreifenden Thematik der Wechselwirkungen von Schwangerschaft und Mundgesundheit werdender Mütter sowie der Problematik der frühkindlichen Karies.

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