Heftiger Streit in der KBV

eb/dpa
Erhebliche Spannungen und Streit kochen bei der Kassenärztlichen Bundesvertretung hoch, die rund 150.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten repräsentiert.

Es gebe Probleme im Bereich Haushalt und Finanzen, räumte das Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Regina Feldmann, ein. Seit Wochen schreiben gesundheitspolitische Fachdienste über interne Querelen bei der KBV. So berichtete der Fachdienst OPG nun von "chaotischen Zuständen" bei den KBV-Finanzen. 

Gericht verhandelt über Kündigung

Das betreffe Immobilien- und Darlehensgeschäfte. Mit teuren Gutachten und Beratungen versuche die KBV Schwachstellen zu entdecken und Schäden zu reparieren. Vergangene Woche hatte das Arbeitsgericht Berlin zudem über die fristlose Kündigung des Leiters eines KBV-Geschäftsbereichs verhandelt, wie das Gericht mitteilte. Es handelt sich laut Medienberichten um das Finanzdezernat.

Dem Mann seien unberechtigte Zahlungsanweisungen in erheblicher Höhe sowie eine "Selbstbedienungs-Konstruktion" bei der Altersversorgung vorgeworfen worden. Sollte es nicht noch zu einer Einigung kommen, will das Gericht Mitte Dezember entscheiden. 

Machtkampf zwischen Feldmann und Köhler

"Das hat keine Auswirkungen auf die Tätigkeit der KBV", sagte Feldmann am Rande einer Vertreterversammlung. Die KBV sei bemüht, die Dinge zu klären. Die Körperschaft ist unter anderem dafür zuständig, die Arzthonorare mit den Krankenkassen auszuhandeln. 

Ein Machtkampf tobt zudem zwischen KBV-Chef Andreas Köhler und Feldmann, wie unter anderem die "Ärztezeitung" berichtete. Hier geht es demnach unter anderem darum, dass Feldmann sich von Informationen abgeschnitten fühlte, mit dem Vorschlag einer neuen Geschäftsordnung für sich Zuständigkeiten reklamierte, damit aber intern scheiterte.

Gerüchte um Spaltung der KBV

Feldmann lehnte eine Antwort auf die Frage ab, wie es um die Zusammenarbeit mit Köhler bestellt sei: Der KBV-Chef könne dazu nicht Stellung nehmen. Köhler erholt sich von einem Herzinfarkt, wie aus KBV-Kreisen verlautete. 

Hintergrund ist ein Streit zwischen Fach- und Hausärzten. Seit längerem gibt es Gerüchte, nach denen sich die KBV deshalb spalten könnte. Der Branchendienst DFG etwa bezeichnete Feldmann als "Unterseeboot" des Deutschen Hausärzteverbands in den Reihen der KBV.

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