Heute ist der erste europaweite Tag des Zahntechnikers
"Das ist ein wichtiges Signal für die Bedeutung dieses Berufsstandes", sagt Karola Krell vom Verband medizinischer Fachberufe (VmF). Die Referatsleiterin für Zahntechniker im VmF will den Tag feiern - aber auch nutzen, um auf die Probleme der Berufsangehörigen und die Chancen in diesem Gesundheitshandwerk aufmerksam zu machen.
"Wir brauchen mehr Zusammenhalt, denn unsere Online-Umfrage und die vielen Gespräche, die ich in den vergangenen zwei Jahren als Referatsleitung geführt habe, bestätigten: Es gibt eine große Ungerechtigkeit bei den Gehältern, Preis- und somit Lohndumping sind an der Tagesordnung. Durch diese negative Entwicklung ist das Image unseres Berufes angeschlagen. Der Fachkräftemangel ist die logische Konsequenz", betont Krell.
Um dem zu begegnen will sich der VmF weiter für Mindestarbeitsbedingungen und ein gerechtes Lohnsystem einsetzen. "Diese sind ein starkes Argument bei den Preisverhandlungen mit den Krankenkassen. Parallel dazu ist eine adäquate Aus-, Fort- und Weiterbildung gefordert. So gehört die Ausbildungsordnung von 1997 auf den Prüfstand", sagt Krell.
Nur jeder zweite Zahntechniker ist mit digitalen Techniken vertraut
Laut einer Umfrage des VmF haben nur knapp 50 Prozent der angestellten Zahntechniker angegeben, dass sie mit digitalen Techniken vertraut sind. "Hier muss es Änderungen geben, denn unser Handwerk wird sich weiter digitalisieren, auch wenn analoges Wissen die Basis bleibt, um qualitativ hochwertigen Zahnersatz anfertigen zu können", sagt Krell. "Die Arbeitgeber fordern wir auf, solche Fort- und Weiterbildungen zu unterstützen, um möglichst alle auf diesem Weg mitzunehmen. Als Referatsleitung werden wir entsprechende Angebote in Form von Fachtagungen planen." Gleichzeitig verweist Karola Krell auf häufig fehlenden Arbeitsschutz: "Auch da werden wir genau hinschauen, informieren und unseren Mitgliedern bestmöglich zur Seite stehen."
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. vertritt als unabhängige Gewerkschaft die Interessen von Medizinischen, Zahnmedizinischen und Tiermedizinischen Fachangestellten sowie angestellten Zahntechniker/innen.
