„Heute ist Zero Pay Day“
Die KBV nennt den 15. November darum „Zero Pay Day“. Ab jetzt geht in den Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) nach und nach das Geld für den Rest des Jahres aus. Das heißt: Im Bundesdurchschnitt werden den Praxen zehn Prozent ihrer erbrachten Leistungen nicht vergütet.
Obwohl im Schnitt jede zehnte ärztliche Leistung nicht bezahlt werde, seien die Niedergelassenen und ihre Teams tagtäglich mit viel Herzblut für die Menschen in diesem Land da, kommentierte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. „Wenn die Praxen das täten, was die Politik per Gesetz vorgibt, dann müssten zehn Prozent an Untersuchungen und Behandlungen entfallen. In der Konsequenz müssten wir Kolleginnen und Kollegen raten, ihre Leistungen gesetzeskonform einzuschränken.“
Die Praxen versorgten 578 Millionen Fälle im Jahr, heißt es bei der KBV weiter. Dabei leide der ambulante Bereich an chronischer Unterfinanzierung. Wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht schnell verbessern, drohe der Praxenkollaps. Und nicht nur, dass die Praxen der Niedergelassenen finanziell unzureichend ausgestattet würden – sie erstickten in Bürokratie und würden mit nicht ausgereiften Digitalisierungspflichten in ihrer täglichen Arbeit gelähmt, so die KBV.
Beim festgesetzten Datum 15. November für den „Zero Pay Day“ handelt es sich um einen Durchschnittswert, erklärt die KBV. Wann genau die Budgets exakt erschöpft sind, hängt von Standort und Fachrichtung einer Praxis ab.