Hinweise auf eine COVID 19-Infektion durch Mundschleimhautveränderungen
Das Coronavirus kann sich in verschiedenen Bereichen des Körpers manifestieren. Bekannt sind bisweilen insbesondere respiratorische Manifestationen, aber auch neurologische, gastrointestinale oder kutane. Um mögliche orale Manifestationen zu ermitteln, untersuchte die Forschergruppe um Nuño González et al . in einem Krankenhaus in Madrid über 666 COVID-19-positive Patienten auf Veränderungen der Mundschleimhaut.
COVID-19 äußert sich sich in vielen Formen: als Atemwegserkrankung, mit thrombotischen oder neurologischen Symptomen, mit Problemen der Verdauungsorgane oder der Haut. Hautmanifestationen wurden bereits in fünf klinische Muster unterteilt: Pseudo-Frostbeulen, vesikulär, urtikarial, makulopapular und livedoid (mit sichtbaren Störungen der Blutzirkulation in der Haut). Zudem wurden in selteneren Fällen auch orale Manifestationen berichtet.
Die Autoren berichten, dass insgesamt 78 der untersuchten Patienten (11,7 Prozent) Veränderungen an der Mundschleimhaut zeigten. Die häufigsten Veränderungen traten im anterioren Zungenbereich in Form einer transienten U-förmigen Papillitis mit oder ohne Zungenschwellung auf, gefolgt von aphthöser Stomatitis. Mukositis und Glossitis traten ungefähr gleichhäufig auf, gefolgt von einer weißen Zunge und Enanthemen.
Viele der Untersuchten beschrieben ein brennendes Gefühl im Mund, die meisten Patienten berichteten auch über Geschmacksstörungen.
Nuño González A, Magaletskyy K, Martín Carrillo P, Lozano Masdemont B, Mayor Ibarguren A, Feito Rodríguez M, Herranz Pinto P. Are Oral Mucosal Changes a Sign of COVID-19? A Cross-Sectional Study at a Field Hospital. Actas Dermosifiliogr. 2021 Feb 27:S0001-7310(21)00107-1. English, Spanish. doi: 10.1016/j.ad.2021.02.007. Epub ahead of print. PMID: 33652010; PMCID: PMC7910660